Protest trotz Corona

Demonstrationen zum 1. Mai mit Sicherheitsabstand

Ausland
01.05.2020 12:21

Auf der ganzen Welt stehen Veranstaltungen zum 1. Mai ganz im Schatten der Corona-Pandemie. Doch Kundgebungen und Veranstaltungen fallen dabei nicht gänzlich aus. Viele Aktionen verlagern sich ins Internet, in Griechenland haben sich Freitagfrüh aber auch mehrere Hundert Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft PAME vor dem Parlament in Athen eingefunden.

Die meisten Demonstranten trugen rote Masken, und forderten, die Arbeitnehmer nicht den Preis für eine schwere weltweite Depression wegen der Corona-Krise bezahlen zu lassen. Auch in anderen griechischen Städten gingen einige Hundert Arbeitnehmer auf die Straßen. In fast allen Fällen wurde dabei der Abstand korrekt eingehalten, wie Bilder im griechischen Fernsehen zeigten. Alle anderen griechischen Gewerkschaftsverbände hatten wegen der Pandemie ihre Demonstrationen abgesagt.

Demonstrationen dürfen nicht „zum Ischgl von Berlin werden“
In Deutschland stehe der Tag ganz im Zeichen des Infektionsschutzes, kündigte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) an. Rund 20 Versammlungen mit jeweils bis zu 20 Teilnehmern wurden zwar genehmigt, die Teilnahme an nicht bewilligten Demonstrationen sei aber derzeit eine Straftat. Demonstrationen dürften nicht „zum Ischgl von Berlin werden“, hatte der SPD-Politiker betont. Die Berliner Polizei will daher mit einem Großaufgebot größere Menschenansammlungen konsequent auflösen.

Gerettete Unternehmen sollen Mitarbeiter nicht entlassen
Während die meisten Aktionen nur digital oder massiv dezimiert stattfinden, kündigten linke und linksradikale Gruppen spontane Protestaktionen in Berlin-Kreuzberg an. Der deutsche Metaller-Gewerkschaftschef Jörg Hofmann rief anlässlich des Tags der Arbeit die Arbeitgeber dazu auf, die Beschäftigung in der Corona-Krise zu sichern. „Unternehmen, die mit öffentlichen Mitteln gestützt werden, dürfen nicht entlassen“, erklärte er am Freitag. In Deutschland befinden sich derzeit mehr als zehn Millionen Menschen in Kurzarbeit, 2,6 Millionen sind arbeitslos.

Festnahmen vor geplanter Demonstration in Istanbul
Kurz vor einer geplanten Mai-Demonstration in der türkischen Metropole Istanbul hat die Polizei mindestens 15 Teilnehmer festgenommen. Unter ihnen befinden sich auch einige Gewerkschafts-Chefs. In Istanbul wie in 30 weiteren Städten und Provinzen gilt wegen der Coronavirus-Krise seit Donnerstag und noch bis Sonntagnacht eine weitgehende Ausgangssperre.

Mai-Kundgebungen waren aber auch in den vergangenen Jahren weitgehend verboten worden. Auch in der Hauptstadt Ankara wurden der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge sieben Menschen verhaftet.

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