150 Ortschefs in Oberösterreich haben mit der Abwanderung ihrer Bevölkerung in die Städte zu kämpfen. Besonders hart schlägt die Landflucht bei etwa 90 Gemeinden zu, deren Bevölkerungsverlust bereits deutliche finanzielle Einbußen durch fehlende Steuereinnahmen nach sich zieht.
"In den letzten zehn Jahren haben diese Kommunen einen schmerzhaften Einwohnerschwund zwischen zwei und zwölf Prozent hinnehmen müssen", weiß ÖVP-Gemeindelandesrat Josef Stockinger um den erbitterten Kampf vieler ländlicher Regionen gegen die Abwanderung.
Junge nur schwer im Ort zu halten
Ganz vorne in Oberösterreichs Landflucht-Ranking rangiert die 1.800 Einwohner-Kommune Obernberg am Inn. Sie hatte allein im letzten Jahrzehnt ein Bevölkerungs-Minus von knapp zwölf Prozent zu bewältigen. Aber auch Josef Scharinger, Ortschef der 450 Seelen-Gemeinde Atzesberg im Bezirk Rohrbach, versucht der Landflucht von mehr als elf Prozent Herr zu werden: "Wir schauen, dass wir genug Baugründe haben, aber es ist trotzdem schwierig die Jungen im Ort zu halten". Wobei es Scharinger an Ideen gegen den Städter-Boom nicht mangeln würde: "Es fehlt aber das Geld dafür."
Der Anti-Landfluchtplan von Stockinger hingegen baut auf gemeindeübergreifende Betriebsbaugebiete, die Jobs vor Ort bringen sollen. Zudem könnte eine Erhöhung der Wohnbauförderung in den Absiedelungsgemeinden die Jungen in ihren Ortschaften halten.
Kronen Zeitung
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