In der Corona-Falle

Trump: „China tut alles, damit ich Wahl verliere“

Ausland
30.04.2020 08:14

US-Präsident Donald Trump hat sich in der Nacht auf Donnerstag darüber beschwert, dass China durch seinen Umgang mit dem Coronavirus „alles tut, damit ich die Wahl verliere“. Er tritt im November erneut zur Präsidentschaftswahl an, sein demokratischer Kontrahent Joe Biden liegt in vielen Umfragen allerdings voran. Auch das bestritt Trump und meinte im Weißen Haus: „Ich glaube den Umfragen nicht.“

„Ich glaube, dass die Menschen dieses Landes gescheit sind. Und ich denke nicht, dass sie einen Mann ans Ruder lassen, der inkompetent ist“, meinte er mit Blick auf den früheren Vizepräsidenten Biden.

Auch Biden gerät zunehmend unter Druck
Tatsächlich gerät auch Biden durch den von einer früheren Mitarbeiterin erhobenen Vorwurf des sexuellen Übergriffs zunehmend unter Druck. Bei einem Videotreffen mit Wählern am Mittwoch ging der designierte Herausforderer von Trump nicht explizit auf die Anschuldigungen ein. Er hob stattdessen hervor, dass er sich in seiner politischen Laufbahn immer wieder gegen sexuelle Gewalt engagiert habe. Die Trump-Kampagne verbreitete die Vorwürfe weiter - obwohl der Präsident selbst von mehr als einem Dutzend Frauen der sexuellen Belästigung und Gewalt beschuldigt wird.

Hinsichtlich der Beziehung zu China drohte Trump auch mit Konsequenzen. „Ich kann viel machen“, sagte der US-Präsident, der schon seit Wochen mit dem Finger auf das Land zeigt, in dem die Corona-Pandemie ihren Ursprung nahm. Welche Maßnahmen er dabei im Sinn hat, wollte er nicht konkret sagen. Es gehe darum, „zu schauen, was passiert ist“, sagte er mit Blick auf Vorwürfe, China habe die Welt über den Coronavirus-Ausbruch getäuscht.

Rund 60.000 Tote in den USA
Mit rund 60.000 Toten sind die USA das mit Abstand am schwersten von der Pandemie getroffene Land. Trump hatte das Coronavirus zunächst heruntergespielt und damit nach Ansicht von Kritikern wertvolle Zeit zu seiner Eindämmung verstreichen lassen. Die letztlich doch getroffenen Beschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens haben eine beispiellose Wirtschaftskrise ausgelöst, die Trumps Wiederwahlchancen im November ernsthaft bedrohen.

Trump erwartet Impfstoff und Rückkehr zur Normalität
Seinen Landsleuten will Trump noch heuer einen Impfstoff gegen das Coronavirus verschaffen. Ziel der „Operation Warp-Geschwindigkeit“ sei es, Hunderte Millionen Impfstoff-Dosen zur Verfügung zu stellen, meldete CNN am Mittwoch. Trump sagte, dass er eine völlige Rückkehr zur Normalität erwarte: „Wir wollen, dass es so wird, wie es war.“

Der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci hatte zu Beginn der Krise gesagt, die Entwicklung eines Impfstoffs werde zwischen einem Jahr und 18 Monaten dauern. Damit würde ein Impfstoff nicht für Anfang oder Mitte 2021 zur Verfügung stehen. Das neue Projekt, dessen Namen auf den fiktiven „Warp-Antrieb“ in der Serie „Raumschiff Enterprise“ zurückgeht, soll diese Zeitdauer verkürzen.

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