Riesen-Motor in Graz

Steirische Forscher wollen Schiffe „grüner“ machen

Steiermark
30.04.2020 05:30

Wenn die großen Containerschiffe dieser Welt über die Meere fahren, wird der Großteil mit Schweröl angetrieben - und belastet so die Umwelt stark. In Graz wird an einer weitgehend emissionslosen Hochseeschifffahrt geforscht. Diese Woche wurde ein Riesen-Motor geliefert, der erste Einsatz ist dann in Schweden geplant.

Fast 17 Tonnen wiegt der Motor, seine Lieferung war angesichts enger Kurven eine Herausforderung. Seit Dienstag steht das Teil in einem neuen Zubau am TU-Gelände in Graz-St. Peter. Im Sommer soll die Anlage dann funktionsfähig sein, heißt es von der auf Großmotoren spezialisierten Grazer Forschungseinrichtung LEC.

Die Steirer sind Teil eines 9,2 Millionen Euro schweren europäischen Projekts, das ein ehrgeiziges Ziel verfolgt: Die Kohlendioxid-Ausstöße sollen um fast 100, die giftigen Stickoxide um 80 Prozent sinken, die Energieeffizienz hingegen um 45 Prozent steigen.

CO2 wird im Hafen entladen
"Vereinfacht gesagt geht es darum, dass wir das Schiff mit Methanol, das mit grünem Wasserstoff und CO2 hergestellt wird, betanken und dieses am Schiff so reformieren, dass Wasserstoff für den Motor zur Verfügung steht. Das beim Reformieren abgeschiedene CO2 wird damit dem Kraftstoff bereits vor dem Verbrennen entnommen und wird daher nicht mehr emittiert. Wir speichern das CO2 am Schiff, entladen es im Hafen und bringen es wieder zurück in die Methanol-Produktion", beschreibt Geschäftsführer Andreas Wimmer den Kreislauf.

Der Fahrplan: Nach eineinhalb Jahren Erprobung in Graz soll es idealerweise einen validierten Prototyp geben, der dann in einem neuen Schiff in Schweden eingesetzt wird. Bis sich das Konzept in der Schifffahrt, einer eher langfristig denkenden und agierenden Branche, wirklich durchsetzt, könnte allerdings ein gutes Jahrzehnt vergehen.

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