Offenbar in Haft

Drei chinesische Anti-Zensur-Aktivisten vermisst

Ausland
27.04.2020 16:19

Angehörige fürchten um den Verbleib dreier chinesischer Aktivisten, die mehrere von den Behörden zensierte Artikel über das neuartige Coronavirus im Internet veröffentlicht haben. Er gehe davon aus, dass sein Bruder Chen Mai und zwei weitere Aktivisten der Anti-Zensur-Initiative „Terminus2049“ verhaftet worden seien, sagte Chen Kun der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Demnach fehlt von den drei jungen Leuten seit dem 19. April jede Spur. Dem Internetaktivisten Cai Wei und seiner Freundin Tang würden „Anstiftung zum Streit und Provokation“ vorgeworfen, sie befänden sich derzeit unter „häuslicher Überwachung an einem bestimmten Ort“, heißt es in einer Mitteilung der Pekinger Polizei an die Familien der beiden Aktivisten.

Keine offizielle Auskunft von der Polizei
Zum Verbleib seines Bruders Chen Mai habe er von der Polizei noch keine Auskunft erhalten, sagte Chen Kun. Jedoch seien Chen, Cai und Tang ungefähr zur selben Zeit verschwunden. Beide engagieren sich für das „Terminus2049“-Projekt, deshalb gehen die Angehörigen davon aus, dass ihr Verschwinden im Zusammenhang mit dem Projekt steht.

Gruppe stellt blockierte oder gelöschte Artikel wieder her
„Terminus2049“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, von der chinesischen Zensurbehörde blockierte oder gelöschte Nachrichtenartikel im Internet wiederherzustellen. Die Gruppe veröffentlichte eine Reihe von Artikeln zur Corona-Pandemie im Internet, auch persönliche Berichte von Betroffenen in Wuhan.

Das Verschwinden der Terminus-Aktivisten rief unter Internetnutzern in China Empörung hervor. Mit dem vage definierten Vorwurf „Streitanstiftung und Provokation“ gehen die Behörden in China regelmäßig gegen Aktivisten und Dissidenten vor. 

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