Schreiberling Wilhelm ist verliebt in die Förstertochter Käthchen. Deren Eltern wollen aber einen Jägerburschen für ihr Madl. So oft Wilhelm zur Flinte greift: Er trifft nichts. Der Liebestrunkene schluckt zur Lösung kein Zielwasser, sondern paktiert mit dem Teufel. Theater, das nicht nur das Publikum ins Herz trifft.
Hört sich klassisch an? Beatnik-Papst Burroughs schrieb den Text zu „Black Rider“ inspiriert von der Oper „Der Freischütz“ aus dem Jahr 1821. Gleichzeitig ist das Stück völlig abgedreht – für Burroughs eine Frage der Ehre.
„Der Stoff ist symbolisch. Man weiß nicht sofort, wie man ihn umsetzen kann, muss viel versuchen. Das liebe ich“, sagt Intendant Robert Pienz. Deshalb habe er sich erlaubt, den Rider zur Chefsache zu machen. Nebeneffekt: „Als Intendant verwalte ich viel. Das Ensemble soll mich auch im Künstlerischen erleben. Der Austausch ist wichtig.“
Regisseur Robert Wilson führte das Stück 1990 das erste Mal auf. Wie lässt sich nach Dekaden ein neuer Dreh finden? „Ich möchte den Kern des Werkes freilegen. Unser ganzes Ensemble wird antreten. Ein kräftiges Zeichen nach der Krise“, sagt Pienz. Zu Details hält er sich noch bedeckt. Aber: „Darsteller und Gegenstände: Alles soll aus dem Boden herauskommen.“ Deshalb werden Theo Helm als Wilhelm und Bina Blumencron als Käthchen ab 21. Mai 2021 über eine riesige löchrige Bretterschräge als Bühne fegen.
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