„Wenn ich bei schwierigen Mathe- oder Deutschaufgaben Hilfe brauche, schreibe ich eine Nachricht und dann ruft jemand an“, erzählt ein elfjähriger Schüler. Wie lange die Betreuer dann mit ihm telefonieren? „So lange, bis ich fertig bin.“
Normalerweise treffen die Betreuer die gut 25 Schüler am Nachmittag im Lerncafé. Dort machen sie Hausübungen, bereiten sich auf Tests vor und spielen gemeinsam. Eine 28-jährige Grazerin betreut derzeit 13 Kinder von zu Hause aus, viele von ihnen haben Migrationshintergrund. Ihre Eltern können bei Hausübungen kaum helfen. „Wir haben zum Glück gleich alle Kinder erreicht. Wir versuchen, Struktur und Tipps zu geben, aber auch Verunsicherung und Angst zu nehmen“, erzählt sie.
Auch für die Eltern ist die Situation eine Herausforderung. Sie sind dankbar für jede Unterstützung und Struktur.
Betreuerin eines Caritas Lerncafés
Meiste Lehrer sind flexibel
Das gemeinsame Lernen funktioniert über das Handy. Die 28-Jährige bekommt so auch die Probleme mit: „Viele Familien teilen sich ein Handy oder haben keinen Laptop“, sagt sie. Die meisten Lehrer seien aber flexibel und nehmen auch abfotografierte, handgeschriebene Aufgaben an.
Aber es geht nicht nur um Hausübungen. „Gerade jüngere Kinder brauchen viel Lob“, sagt die Betreuerin. „Wir wollen ihnen Zuspruch geben.“ Sobald die Schule wieder losgeht, sollen auch die Lerncafés wieder starten. Und das können alle Beteiligten kaum abwarten.
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