Online-Debatte

Star-Astronomen diskutierten Suche nach Aliens

Wissenschaft
26.04.2020 11:14

Schwimmen sie unter der Eisschicht des Jupiter-Mondes Europa oder rasen sie in Raumschiffen durchs All? Star-Astronomen aus aller Welt haben am Sonntag darüber diskutiert, wo außerirdisches Leben (Aliens) sein könnte - und wie wir es finden. „Diese Frage spaltet gerade die Forschergemeinde“, teilten die US-Weltraumbehörde NASA und die Michigan Technological University mit, die die Debatte organisiert hatten.

Wegen der Covid-19-Pandemie fand die Diskussion online statt, die Forscher reichten ihre Beiträge schriftlich ein. „Innerhalb der nächsten 20 Jahre werden wir große technische Strukturen im All aufspüren“, glaubt zum Beispiel der prominente US-Astronom Seth Shostak.

Leben unter Eisschicht von Jupiter-Mond?
Der Direktor der Sternwarte des Vatikans, Guy Consolmagno, erwartet hingegen keine Sternenschiffe, sondern die Entdeckung einfacher Lebensformen. Er vermutet, dass wir bald biologische Spuren in dem Wasser finden, das aus Europas Innerem als Fontänen ins All schießt (Bild unten). „Das wäre ein starkes Anzeichen dafür, dass es unterhalb der Eisschicht des Mondes Leben gibt“, schrieb Consolmagno.

Die Online-Diskussion fand auf den Tag genau 100 Jahre nach einem aufsehenerregenden wissenschaftlichen Duell statt. Am 26. April 1920 diskutierten die US-Astronomen Heber Curtis und Harlow Shapley im Smithsonian Museum of Natural History in Washington die Frage, ob die Sonne in der Mitte der Milchstraße ist und ob es weitere Galaxien im Universum gibt. Heute weiß man, dass die Zahl der Galaxien in die Milliarden geht - und dass sich unser Stern in einem Seitenarm der Milchstraße befindet, fernab des Zentrums.

Milchstraße nach Funksignalen abgehört
Erst im Februar haben Astronomen für die Suche nach außerirdischen Zivilisationen den bisher größten Datensatz öffentlich zugänglich gemacht: Die Initiative „Breakthrough Listen“ stellte rund zwei Petabyte Daten eines „Lauschangriffes“ mit Radioteleskopen auf die Milchstraße ins Internet.

Zwei Petabyte sind rund zwei Milliarden Megabyte, das entspricht etwa einer Billion Seiten Text. Die Rohdaten stammen vom Parkes-Radioteleskop in Australien und vom Green-Bank-Radioteleskop in den USA. Sie hatten unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, nach möglichen Funksignalen außerirdischer Zivilisationen abgehorcht.

„Breakthrough Listen“ ist eine der vom israelischen Unternehmer Juri Milner privat finanzierten Forschungsinitiativen. Sie gehört inhaltlich zu den SETI-Projekten. SETI steht für Suche nach extraterrestrischer Intelligenz (Search for Extra-Terrestrial Intelligence).

Ex-Astronauten ist sicher: Aliens existieren
Zuvor hatte im Jänner die erste britische Astronautin, Helen Sharman, erklärt, sie glaube an Außerirdische. „Außerirdische existieren, es gibt keinen Zweifel daran. Es gibt so viele Milliarden von Sternen da draußen im Universum, sodass es alle möglichen Arten von Lebensformen geben muss“, sagte die Forscherin der Zeitung „The Observer“.

„Werden sie so sein wie du und ich? Vielleicht nicht. Möglicherweise sind sie schon hier und wir können sie einfach nicht sehen“, zitierte das Blatt die 56-jährige Chemikerin, die inzwischen am Imperial College in London arbeitet.

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