Krankenhaus Braunau:

Corona-Opfer (41) war Reinigungskraft in St. Josef

Nachrichten
25.04.2020 07:06

Große Trauer herrscht im Braunauer Spital St. Josef um eine beliebte Kollegi. Die 41-Jährige starb, wie ebrichtet, an Covid-19. Es gibt aber auch schwere Vorwürfe, dass die Kranke zu spät stationär aufgenommen wurde. Das Land OÖ will eine Stellungnahme vom KH Braunau.

Die 41-jährige Corona-Tote von Braunau hatte im örtlichen Krankenhaus St. Josef als Reinigungskraft gearbeitet - diese brisante Tatsache hatte die Spitalsleitung unter den Tisch fallen lassen. Kollegen - wie das Radiologie-Team, das Reinigungsteam oder die Belegschaft der Krankenhauslogistik - kondolieren auf der Homepage des Bestattungsinstituts. Die Krankenhausseelsorge: „Claudia war ein besonderer Mensch. Ihr Tod macht uns betroffen.“

Harsche Kritik in anonymem Schreiben
Doch in die Trauer mischt sich auch Ärger, wie ein anonymes E-Mail zeigt, das gravierende Vorwürfe enthält: „Die 41-Jährige suchte bereits vier Tage zuvor im Krankenhaus um Hilfe an, bevor sie stationär aufgenommen wurde. Ihr ging es sehr schlecht, sie war geschwächt, hatte bereits Fieber, und es wurde nach einem Test bestätigt, dass sie den Virus hat. Aufgrund der Schwäche wurde sie wieder mit einem Krankenwagen nach Hause gefahren. Nachdem sie nicht mehr alleine das Bett verlassen konnte und sie wieder um Hilfe ansuchte, wurde sie erst nach vier Tagen mit dem Rettungswagen abgeholt und auf der Intensiv stationär aufgenommen. Da war es unserer Meinung nach bereits zu spät.“

Hatte sie sich gar im Spital angesteckt?
Bitterer Nachsatz: „Übrigens arbeitete sie im Krankenhaus Braunau und war als Putzfrau beschäftigt, worauf sie selbst uns noch mitteilte, sie glaubt sich dort angesteckt zu haben.“

Verweis auf Datenschutz
Auf „Krone“-Anfrage verwies der Spitalssprecher auf den Datenschutz. Beim Land OÖ will man nun aber wissen, was an den Vorwürfen dran ist.

Land will Antworten
„Die Abteilung Gesundheit des Landes wird das KH Braunau auffordern, eine Stellungnahme mit einer lückenlosen Aufklärung zu senden“, so die Auskunft des Corona-Kommunikationsteams.

 OÖ-Krone
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