VCÖ-Analyse

Brennerautobahn mit stärkstem Verkehrsrückgang

Tirol
24.04.2020 21:00

Auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen waren in diesem März um 39 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs als im März des Vorjahres, wie eine aktuelle Analyse der Verkehrclub Österreich zeigt. Am stärksten war der Rückgang auf der Brennerautobahn mit 58 Prozent, an den Wochenenden waren sogar um 73 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs als im März 2019. Auch auf der Inntalautobahn ging der Verkehr mit 47 Prozent stärker zurück als im Österreich-Schnitt. Um Verkehrslawinen wie vor der Coronakrise zu verhindern, braucht es umfassende und rasche Maßnahmen, betont der VCÖ.

Die Maßnahmen infolge der COVID-19 Pandemie haben zu einem historischen Verkehrsrückgang auf Österreichs Straßen geführt. Eine aktuelle VCÖ-Analyse von 248 Zählstellen der Asfinag zeigt, dass im März im Schnitt um 39 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs waren als im März des Vorjahres. An Werktagen nahm der Verkehr im Schnitt um 36 Prozent ab, an den Wochenenden sogar um 48 Prozent.

Am Wochenende um 73 Prozent weniger Verkehr
Die VCÖ-Analyse zeigt, dass es auf der A13 Brennerautobahn den stärksten Rückgang mit 58 Prozent gab. An den Werktagen waren um heurigen März um 50 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs, an den Wochenenden sogar um 73 Prozent weniger. Auch auf der A12 Inntalautobahn ging der Verkehr am Wochenende mit 57 Prozent stärker zurück als zwischen Montag und Freitag mit 42 Prozent, informiert der VCÖ. Der Verkehrsrückgang führte zu weniger Lärm, weniger Abgasen und weniger Staus. Deutlich weniger Transit-Lkw donnerten durch Tirol. Anrainerinnen und Anrainer berichteten, dass sie statt Verkehrslärm Vogelgezwitscher hörten.

Rasche Maßnahmen gefordert
Die Daten des Umweltbundesamts zeigten, dass sie gesundheitsschädliche Stickoxidbelastung entlang der Autobahn deutlich zurückging. „Die Politik ist zum Schutz der Gesundheit der Anrainerinnen und Anrainer gefordert, rasch Maßnahmen zu setzen, damit es nach dem Neustart nicht zu den gleichen Verkehrslawinen kommt wie vor der Coronakrise“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mehr Homeoffice oder Videokonferenzen statt Dienstreisen reichen nicht aus, um die Verkehrsbelastung auf ein gesundheitlich erträgliches Maß zu beschränken. „Es braucht eine viel stärkere Verlagerung des Verkehrs auf Bahn und Bus. Deshalb ist es wichtig, dass der Öffentliche Verkehr sein Angebot rasch wieder hochfährt“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Darüber hinaus ist die Infrastrukturpolitik endlich in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. „Jede fünfte der 201 Städte ist nicht mit der Bahn erreichbar. Im Unterschied zu vielen europäischen Städten haben Österreichs Ballungsräumen keine Rad-Highways. Und der ländliche Raum braucht statt neuer Autobahnen viel dringender ein leistungsfähiges digitales Netz“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

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