Per Flug und Zug

Spargelbauern holen mehr Erntehelfer ins Land

Österreich
24.04.2020 15:16

Um dem coronabedingten Engpass an osteuropäischen Erntehelfern entgegenzuwirken, lassen die Spargelbauern aus dem Marchfeld Arbeitskräfte per Charterflug ins Land bringen. 138 Personen aus Rumänien sollten am Freitag auf dem Flughafen Wien in Schwechat landen. Weitere ähnliche Schritte könnten noch folgen. Wie Josef Keferböck, Geschäftsführer des Niederösterreichischen Gemüsebauverbandes mitteilte, würde allerdings die Möglichkeit eines Korridorzuges gegenüber einem erneuten Flug präferiert.

„Ich wäre froh, wenn andere Wege aufgehen würden, die funktionieren“, sagte Keferböck in Hinblick auf den „immensen Aufwand“, der dem freitäglichen Charterflug vorangegangen sei. Etwa 15 Betriebe schlossen sich für die aktuelle Initiative zusammen. Bei den 138 Personen, die aus Rumänien nach Österreich kommen, handle es sich durch die Bank um „Schlüsselarbeitskräfte“: „Das sind Leute, die schon fünf bis zehn Jahre in den Betrieben sind und die auch neue Helfer gut einschulen können.“

Rund 700 Erntehelfer fehlen
Weiterer Bedarf an Erntehelfern bestehe bei den Spargelbauern in Niederösterreich durchaus. Keferböck sprach von rund 700 Personen, die aktuell fehlen würden. Dabei gebe es bei den einzelnen Betrieben große Unterschiede: „Manche haben 80 Prozent der Helfer, die sie brauchen, manche nur 20 Prozent.“

Bedarf in Österreich „nicht deckbar“
Mit Arbeitskräften aus Österreich alleine sei dieser Bedarf „nicht deckbar“, hielt Keferböck fest. Es sei zwar Interesse da, die Betriebe seien auch dankbar dafür, „dass viele Leute helfen wollen“. Oftmals scheitere es aber am nötigen Durchhaltevermögen bzw. den teils über die kollektivvertragliche Bezahlung hinausgehenden Lohnvorstellungen der heimischen Bewerber.

Landwirte tragen Kosten
Um 17.25 Uhr soll die Maschine der Austrian Airlines aus dem rumänischen Sibiu am Airport in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) landen, so Keferböck, Geschäftsführer gegenüber dem „Kurier“. Die Kosten werden laut Keferböck von den Landwirten getragen, rund 15 Betriebe schlossen sich zusammen und starteten die Initiative. Direkt nach der Ankunft werden die Personen noch am Flughafen auf das Coronavirus getestet, sagte Keferböck. Das Ergebnis habe man dann ein, zwei Tage später, so der Geschäftsführer.

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