„Trägt eine Maske“

2000 Meter großer Asteroid raste an Erde vorbei

Wissenschaft
29.04.2020 12:22

Einen vergleichsweise großen Asteroiden konnten Forscher am Mittwoch beim Passieren der Erde beobachten. Ein Brocken mit dem Katalognamen (52768) 1998 OR2 und einem Durchmesser von etwa 2000 Metern raste in einem Abstand von knapp 6,3 Millionen Kilometern an der Erde vorbei. Auch wenn in einigen Medien von einem „gefährlichen Asteroiden“ die Rede war - 1998 OR2 stellte keinerlei Gefahr für unseren Planeten dar.

Gegen 11.55 Uhr MESZ war 1998 OR2 der Erde am nächsten - und trotzdem sehr weit weg: Nämlich 16-mal weiter entfernt als der Mond von unserem Planeten. Auf einer Radaraufnahme, die am 18. April mit dem 300-Meter-Radioteleskop des Arecibo Observatory in Puerto Rico gemacht wurde, scheint es, als ob der Asteroid „wisse“, dass unsere Erde zurzeit mit einer Pandemie zu kämpfen hat.

„Sieht aus, als ob er eine Maske trägt“
„Die kleinen topografischen Merkmale wie Hügel und Kämme (im Bild oben weiß) an einem Ende von 1998 OR2 sind wissenschaftlich faszinierend“, sagt Anne Virkki (Bild unten), Leiterin der Radar-Gruppe am Observatorium. „Da uns alle Covid-19 beschäftigt, sieht es so aus, als hätte 1998 OR2 daran gedacht, eine Maske zu tragen“, wird sie auf der Website der University of Central California zitiert.

(52768) 1998 OR2 wurde bereits am 24. Juli 1998 von Astronomen des NEAT-Programms am Haleakala Observatory auf Hawaii entdeckt. Der Asteroid ist einer der hellsten, die man bis dato kennt. Am Mittwoch raste er mit rund 31.000 km/h an unserer Erde vorbei. Da er schon lange beobachtet wird und seine Bahn (Grafik unten) bis ins Jahr 2197 vorausberechnet ist, weiß man, dass von ihm keine Gefahr für unsere Erde ausgeht.

Kleinkörper aus Zeit der Planetenentstehung
Asteroiden sind übrig gebliebene Kleinkörper aus der Zeit der Entstehung der Planeten. Diese unregelmäßig geformten Felsbrocken bewegen sich wie die Planeten auf einer Umlaufbahn um die Sonne. Die meisten - es soll Millionen von ihnen geben - sind im sogenannten Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars zu finden.

ESA und NASA verstärken Asteroiden-Suche
Grundsätzlich werden Asteroiden, die der Erde nahe kommen, ab einem Durchmesser von rund 30 Metern als potenziell gefährlich eingestuft. Von Himmelskörpern dieser Größe sind bis dato knapp 10.000 bekannt. Deshalb verstärken die NASA und ihr europäisches Pendant, die ESA, die Suche nach großen Exemplaren mit Teleskopen etwa in Arizona, auf Hawaii oder auf Teneriffa. Mit ihnen wollen sie potenziell für die Erde gefährliche Asteroiden möglichst früh entdecken.

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