Demut in der Krise

„Ich habe immer an das Gute in der Welt geglaubt“

Wien
22.04.2020 06:01

Gottfried Leitner (98) stand knapp vor der Hinrichtung durch die Nazis. Seine Größe kann uns Demut in der Krise lehren ...

„Ich habe immer an das Gute geglaubt, denn es ist in der Welt, um das Böse zu besiegen. Das ist jetzt bei Corona nicht anders“, versichert der Gentleman der alten Schule. Sorgfältig wählt der 98-jährige Wiener jedes seiner Worte. Fast schon wundersamen Fügungen des Schicksals ist es zu verdanken, dass er überlebt hat. Denn dieser Gottfried Leitner war als Widerstandskämpfer von den Nazis zum Tode verurteilt, als er zu Kriegsende zur Hinrichtung mit dem Zug ins Konzentrationslager Mauthausen (Oberösterreich) gebracht werden sollte.

„Was soll mich noch erschüttern?“
Doch irgendwo auf der Strecke bombardierten die Amerikaner den Gefangenentransport. 400 Insassen starben, der Widerstandskämpfer der ersten Stunde überlebte. Bescheiden und fast nebenbei erzählt der geistig wache Wiener, wie er sich 1938 in Linz in eine in Brand gesteckte Synagoge stürzte, um Thorarollen zu retten.

Zitat Icon

Ich habe mein Leben lang für Menschlichkeit gekämpft. Und auch jetzt in dieser Krise bin ich Optimist. Wir schaffen es.

Widerstandskämpfer Gottfried Leitner

Einsam, aber doch gelassen und optimistisch meistert der ehemalige Chefredakteur jetzt in seiner Wohnung am Wiener Graben die Corona-Krise: „Was soll mich denn jetzt noch erschüttern ...?“

Kronen Zeitung

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