Fußball

Dem SAK droht eine Klagsflut

Salzburg
22.04.2020 13:00
Die Entlassung aller geringfügig angestellten Kicker des SAK bleibt nicht ohne Folgen. Für die Spieler-Gewerkschaft ist klar: Alle haben Anspruch auf Entschädigung. Der Mannschaftsrat will noch einmal ein Gespräch mit dem Präsidium suchen. Gibt’s keine Einigung, droht sogar eine Klagsflut.

Vor ein paar Monaten träumte der SAK 1914, Salzburgs ältester Fußballklub, vom Aufstieg in die 2. Liga. Mittlerweile kämpft er ums Überleben. Geldgeber und Noch-Präsident Christian Schwaiger will und kann nicht mehr investieren. „Viele Sponsoren sind uns abgesprungen und wir haben trotz Pause weiter die Infrastrukturkosten zu tragen“, beteuert Obmann Penco.

Trotzdem hat man die Spieler mit einer fristlosen Entlassung völlig vor den Kopf gestoßen. 22 Kicker und das Trainerteam um Thomas Hofer waren geringfügig angestellt. Vor ein paar Tagen hat man sie per E-Mail vor die Tür gesetzt – ohne jemals mit ihnen gesprochen zu haben. Und obwohl der Spielerrat um Kapitän Robert Strobl um ein Gespräch gebeten hatte.

„So geht es nicht“

Der Fall liegt nun bei der Fußballergewerkschaft VdF um dem Vorsitzenden Gernot Zirngast. Betreut wird die SAK-Causa dort von Ex-Kicker Oliver Prudlo.

„Jeder versteht, dass das für die Vereine aktuell keine leichte Situation ist. Aber so wie es hier gemacht wurde, geht es nicht. Die Spieler sind Dienstnehmer, haben befristete Verträge und Anspruch auf Kündigungsentschädigung. Die Verträge behalten ihre Gültigkeit“, betont Prudlo. Das heißt: „Man wird schauen, dass sich die Beteiligten noch einmal an einen Tisch sitzen. Sonst droht eine Klagsflut.“

Problemfälle quer durch Österreich

Das Problem gibt’s nicht nur beim SAK. „Wir behandeln aktuell täglich ähnliche Fälle quer durch Österreich“, erzählte VdF-Boss Zirngast, „wenn Klubs glauben, einseitig Verträge auflösen zu können, wird’s ein böses Erwachen geben. Ein Problem, auf das wir den ÖFB übrigens schon lange hinweisen.“

Von den SAK-Spielern wollte sich keiner äußern, nicht einmal Hans-Peter Berger, der zugleich Sportdirektor ist. Eines ist aber klar: Der Spielerrat wird mit dem Verein das Gespräch suchen. Wenn das nicht fruchtet, kann das im Fiasko enden.

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