Kartellamt beobachtet

Amazon-Marktmacht in Krise „besorgniserregend“

Web
20.04.2020 09:55

Das deutsche Kartellamt zeigt sich besorgt über die Zunahme der Marktmacht des Versandriesen Amazon im Online-Handel während der Corona-Pandemie. „Wir beobachten das Verhalten des Unternehmens sehr eng“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. „Ausgelöst durch die Corona-Krise erhalten wir derzeit vermehrt Beschwerden von Händlern“, so der Behördenchef.

Das habe das Amt zum Anlass genommen, Amazon zu einer Stellungnahme darüber aufzufordern, wie mit Lieferengpässen umgegangen werde und welche Lieferungen im Zweifel bevorzugt oder eben nachrangig behandelt würden, so Mundt gegenüber der Zeitung „Welt“ weiter. Das Kartellamt hatte dem Online-Riesen bereits im vergangenen Jahr Erleichterungen für außenstehende Händler abgerungen.

Marktmacht auf „besorgniserregendes Maß gestiegen“
Die Pandemie habe den Weltmarktführer nun in Deutschland in eine neue Rolle gebracht, erklärte der Ökonom und Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein der Zeitung. „Auch wenn es vielen nicht gefällt und es Handelsexperten schon fast nicht auszusprechen wagen: Schon jetzt ist Amazon systemrelevant.“ Die Marktmacht des Konzerns sei in der Krise „auf ein besorgniserregendes Maß gestiegen“, sagte Heinemann. Sie werde auch danach weiter zunehmen.

In den USA und in Frankreich kämpft Amazon aktuell mit dem Vorwurf mangelnder Hygienemaßnahmen während der Coronavirus-Krise.

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