„Ein langsamer Start“

Dominic Thiem kehrt auf den Tennis-Platz zurück!

Tennis
19.04.2020 18:48

Auch für Österreichs Tennis-Asse gibt das Grüne Licht der Bundesregierung zum Trainingsbeginn Grund zur Freude! Allerdings stehen die Profi-Touren ATP und WTA zumindest noch bis Mitte Juli. Daher geht es auch Dominic Thiem langsam an. Er trainiert erstmals am Dienstag - Dennis Novak, Sebastian Ofner und Jurij Rodionov steigen am Montag ins Trainingsgeschehen ein.

„Es wird nichts Spektakuläres sein. Ein langsamer Start“, so Thiem-Manager Herwig Straka am Sonntag. „In jedem Fall begrüßen wir diese Regelung, die den Spitzenspielern wieder die Möglichkeit gibt, ihrem Beruf nachzugehen“, erklärte der Steirer. Auf jeden Fall wird es ein langsames Aufwärmen für einen Wiederbeginn, den man noch gar nicht kennt. Wolfgang Thiem wird mit seinem Sohn Dominic, Novak, Ofner und Rodionov nun im „Better Tennis Center“ in Wien Alt Erlaa trainieren. Zusätzlich zu den Empfehlungen der Bundesregierung wird man auf die Dusche im Trainingszentrum verzichten.

„Wir schauen, dass Vorsorge getroffen wird für Desinfektionsmittel und sie werden dort nicht duschen. Sie wohnen eh alle dort in der Nähe“, erklärte Wolfgang Thiem. Man werde dort nicht den ganzen Tag verbringen. Was hält Vater Thiem von eigens markierten Bällen? „Das sind alles erwachsene Leute, die werden jetzt den Ball nicht abschlecken und sich nicht umarmen.“ Novak und Rodionov wohnen in Wien, Ofner bekommt Anfang Mai eine Wohnung bei Traiskirchen. Und auch Thiem hat eine kurze Anfahrt. Sich für einen Zeitpunkt „heiß“ zu machen, den man nicht kennt, ist unmöglich. Das weiß auch Papa Thiem.

„Das Schwierige ist jetzt, ein Ziel zu haben, weil nicht klar ist, wann es weitergeht.“ Der „worst case“ wäre, wenn es 2020 gar nicht weitergeht bzw. eben immer weiter verschoben wird. „Man muss es so machen, dass man einmal trainiert, dann vielleicht zwei Wochen nichts macht. Dann muss man eine Welle reinbringen - die können ja nicht bis Ende des Jahres trainieren und keine Matches spielen.“ Allgemein seien seine Spieler sehr fit. „Tennisfit nicht, aber alle haben viel Ausdauer trainiert. Dominic war laufen und inlineskaten, die anderen haben auch ihr Heimprogramm gemacht“, erzählte Wolfgang Thiem.

Interessant ist für ihn ein von Serena-Williams-Coach Patrick Mouratoglou angedachtes Millionenturnier im Tenniscamp Mouratoglou. Unter Berücksichtigung von „social distancing“ und Erstreckung auf fünf aufeinanderfolgende Wochenenden soll ab Mitte Mai ein Einladungsturnier in dessen Akademie in Frankreich gespielt werden. So etwas würde Wolfgang Thiem als möglichem Einsatz für seinen Sohn eher vorschweben als etwa Matches in der heimischen Tennis-Bundesliga. „Wenn du dort gegen einen Goffin, einen Tsitsipas spielen kannst...“, erklärt Thiem.

Der Belgier und der Grieche spielen dort ja fix in der Akademie. Ob die vorerst für 13. Juli anberaumte Tour-Verzögerung hält, da ist Thiem senior skeptisch. „Ich glaube, dass es mit der Amerika-Tour nichts wird, das ist mein Gefühl“, bezieht er sich etwa auf die Events in Toronto, Cincinnati und die US Open. Viel werde natürlich von den Reisemöglichkeiten bis dahin abhängen. Und wenn es 2020 gar nicht mehr geht? „Es gibt so viele Fragen. Ich kann mir schon vorstellen, dass heuer nichts mehr ist - es würde mich nicht extrem überraschen, aber es wäre halt ein Wahnsinn.“

Und die arbeitslosen Spieler? Von der ATP gibt es offiziell keine Unterstützung, denn die Spieler sind selbstständig. Während man sich um einen Dominic Thiem nicht sorgen muss, sind zumindest Spieler außerhalb der Top 100 gefährdet. Wie wird dann Akteuren wie Ofner oder Rodionov geholfen? „Man muss ihnen trainingsmäßig entgegenkommen“, so Thiem. Immerhin fallen auch die Reisekosten weg. „Das Problem ist dann eher der Trainer, der mit den Spielern gefahren ist, die ganze Entourage mit Kondi-Trainer und Physio, die sind ja auch alle arbeitslos.“

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(Bild: KMM)



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