Kritik an der WHO

Australien will Umgang mit der Krise untersuchen

Ausland
19.04.2020 11:11

Australien hat eine unabhängige Untersuchung des weltweiten Umgangs mit der Corona-Pandemie gefordert. Auch das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation WHO müsse auf den Prüfstand, sagte Außenministerin Marise Payne am Sonntag. US-Präsident Donald Trump hatte die WHO während der Krise bereits häufiger kritisiert und auch die Zahlung der Beiträge gestoppt. Die österreichische Regierung stellte sich, wie zahlreiche andere Länder, demonstrativ hinter die UN-Unterorganisation. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus steht im Kreuzfeuer der Kritik, weil ihm eine Nähe zu China nachgesagt wird.

Payne forderte außerdem eine Untersuchung des Krisenmanagements der chinesischen Regierung zu Beginn des Ausbruchs. Die australische Regierung wolle Details über den Ursprung des Virus, den Umgang mit der Pandemie und die Transparenz bei der Informationsweitergabe.

Deutschland fordert vollkommene Offenheit aus China
Eine ähnliche Forderung äußerte am Sonntag auch der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller: „Die Chinesen müssen vollkommene Offenheit in dieser Weltkrise zeigen, gerade was den Ursprung des Virus angeht.“ China hätte laut Müller schneller in den internationalen Austausch über die Ausbreitung des Virus in Wuhan treten müssen.

Trump: China hat Ausmaß der Epidemie verschleiert
Auch US-Präsident Donald Trump hatte China und die WHO für den Umgang mit der Corona-Krise bereits heftig kritisiert und die Chinesen auch beschuldigt, das wahre Ausmaß der Epidemie von Beginn an verschleiert zu haben. Payne sagte, Australien teile diese Bedenken. Sie sei „nicht sicher“, ob die WHO die geforderte Überprüfung leiten sollte. „Das kommt mir vor, als würde man den Bock zum Gärtner machen“, erklärte die Ministerin.

Generaldirektor der WHO im Kreuzfeuer der Kritik
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wird immer wieder eine Nähe zu China nachgesagt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist der größte Gläubiger seines Heimatlandes Äthiopien und auch bei seiner Wahl zum Generaldirektor sollen chinesische Lobbyisten für ihn Werbung gemacht haben. Noch am 4. Februar riet Ghebreyesus von internationalen Reisebeschränkungen ab. Diese würden nur Angst schüren und rassistische Ressentiments gegenüber Chinesen hervorrufen. Kurze Zeit davor hatte er sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping getroffen und China für seine „Transparenz“ gelobt.

Australien sei es jedenfalls gelungen, die Ausbreitung des Virus im Land einzudämmen, eben weil es sich teilweise nicht an die WHO-Empfehlungen gehalten habe, sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. Australien war eines der ersten Länder weltweit gewesen, das ein Einreiseverbot für Reisende aus China verhängt hatte. Das Vorgehen der WHO im Umgang mit der Corona-Pandemie habe „der Welt nicht geholfen“, fügte Hunt hinzu.

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