Covid-Schutz in 2900 m

Glücklicher Ausgang nach Sturz in Gletscherspalte

Tirol
18.04.2020 06:30

Einen Schutzengel hatte am Freitag ein Alpinist beim Sturz in eine Gletscherspalte in den Tiroler Zillertaler Alpen. Der Salzburger verletzte sich „nur“ an der Schulter. Die Bergrettung musste erstmals einen Hochgebirgseinsatz unter Covid-Sicherheitsmaßnahmen absolvieren.

Eine absolut fordernde hochalpine Tour durch die 400 Meter hohe und 55 Grad steile Nordwand des Hochfeilers (3509) hatten sich der 28-Jährige und sein Alpinpartner (46) aus Salzburg vorgenommen: Am frühen Morgen reisten sie zunächst mit dem Auto ins Zillertal. In Breitlahner, am Beginn der gesperrten Schlegeisstraße, stieg das Duo auf Mountainbikes um, radelte zur Staumauer und den Uferweg entlang bis zum Beginn der Schneedecke.

Fünf Meter abgestürzt
„Sie wollten den Hochfeiler durch die Nordwand besteigen, ein Klassiker um diese Jahreszeit“, sagt Ulli Huber, Ortsstellenleiter der Bergrettung Ginzling und Bezirksleiter von Schwaz. Doch noch im Anstieg zum Wandfuß in rund 2900 Meter Höhe stürzte der 28-Jährige am Seil fünf Meter in eine Spalte, wo er auf einer Eisbrücke aufschlug. Wie durch ein Wunder kegelte er sich nur die Schulter aus. Huber: „Sein Partner konnte ihn halten und schlug Alarm.“

Corona-Schutz: Problem Sonnenbrillen
Der Notarzthubschrauber Heli 4 flog die Bergretter in unmittelbare Nähe der Unfallstelle, von wo sechs Einsatzkräfte rund fünf Minuten zu Fuß zum Verunglückten aufstiegen. „Im Heli und während der Bergungsaktion trugen wir FFP2-Masken sowie Schutzhandschuhe. Im Aufstieg mussten wir die Masken abnehmen, weil sonst die Sonnenbrillen beschlagen hätten“, schildert Huber. „Der Sicherheitsabstand blieb aber gewahrt.“

Den Einsatzkräften gelang es, den Verunglückten aus der Spalte zu bergen, der Hubschrauber flog ihn am Tau nach Ginzling. Noch in Ginzling wurde dem Salzburger die Schulter wieder eingekegelt. Er und sein Partner konnten selbstständig die Heimreise antreten.

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