Dinamo erledigt

Edeljoker Muratovic traf – und Sturm ist im EL-Play-off

Steiermark
06.08.2010 01:19
Mission erfüllt - Sturm steht im Play-off zur Europa-League. Nach einem blitzartigen Rückstand flatterten am Donnerstag vor 8.500 Fans kurz die Nerven, doch das Foda-Team weigerte sich, in der Hitze von Tiflis zu verglühen. Samir Muratovic glich via Penalty aus - und nach zwei Ausschlüssen war es um die Georgier geschehen. Endstand: 1:1.

Erstmals in dieser Saison hatte Franco Foda seine Startelf umgekrempelt. Der Coach nahm mit Kienast seinen zweiten Stürmer neben Szabics heraus, warf stattdessen Muratovic (rechts im Bild) als hängende Spitze in die Schlacht. Nach zehn Minuten war die Taktik jedoch nur mehr Makulatur - weil genau das passierte, was Sturm unbedingt vermeiden wollte: ein schnelles Gegentor. Nach einer Flanke von Djousse schwindelte sich Robertinho an der Grazer Abwehr vorbei, traf durch die Beine von Gratzei zum 1:0 für die Georgier.

Große Dinamo-Angriffswelle
Mit der Führung im Rücken legten die Dinamo-Spieler los, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her. Ein Angriff nach dem anderen rollte Richtung Gratzei, der in der 20. Minute fast das 0:2 schlucken musste. Doch der Teamtorhüter entschärfte einen Robertinho-Schuss mit toller Fußabwehr. Der Brand im Strafraum war nicht gelöscht, keine drei Minuten später schlug es fast wieder ein - Vatsadze haute einen Kopfball an die Latte.

Muratovic ganz cool
Sturm wirkte geschockt und wie gelähmt. Erst nach einer halben Stunde erfing man sich - und segelte plötzlich wieder voll auf Aufstiegskurs. Nachdem Hölzl an die Stange geknallt hatte, riss Kachelishvili Szabics im Strafraum nieder. Ohne zu Zögern zeigte Referee Mazic auf den Elferpunkt und schickte den Sünder mit Rot vom Platz. Ausgerechnet Edeljoker Muratovic zeigte beim Elfmeter keine Nerven, schickte Goalie Lori ins falsche Eck - 1:1 (39.).

Zweite Rote als Todesstoß
"Wenn wir ein Tor machen, sind sie erledigt", hatte Kienzl schon vor dem Match prophezeit. Der Kapitän behielt Recht. Auch, weil Tiflis erneut an "Rotlauf" erkrankte: Khmaladze segelte nach einem Brutalo-Foul an Weber ebenfalls mit Rot (63.) vom Platz. Gegen die numerisch geschwächten Georgier ließ Sturm dann nichts mehr anbrennen und hatte durch Szabics (66., Latte) sogar noch die Chance aufs 2:1.

Das sagten sie nach dem Spiel
Franco Foda: "Ich bin froh, dass wir weiter sind, aber vieles hat nicht geklappt. Wir waren zu lässig und nachlässig, gegen neun Mann hätten wir auf Sieg spielen müssen."

Imre Szabics: "Der Elfer war eine klare Sache, er hat mich niedergerissen. Und damit war das Spiel erledigt."

Andi Hölzl: "Wir haben nervös begonnen, leichtfertig Bälle verschenkt. Aber nach dem 1:1 hätten wir die Partie noch gewinnen müssen."

Ferdinand Feldhofer: "Wir haben gewusst, dass sie anfangs Druck machen werden, das schnelle Tor war ein Schock für uns."

Gerald Stockenhuber: "Super, wir sind weiter - und jetzt hätte ich
gerne einen deutschen Klub als Gegner."

Dinamo Tiflis - Sturm Graz 1:1 (1:1)
Fußball-Europa-League, Qualifikation, 3. Runde, Rückspiel. Tiflis, Boris-Paichadze-National-Stadion, 8.500, SR Mazic/Serbien.

Torfolge: 1:0 (10.) Robertinho, 1:1 (39.) Muratovic (Foul-Elfmeter).

Tiflis: Loria - Kachelischwili, Tomaschwili, Kakubawa, Kmaladse -
Robertinho (83. Gawaschelischwili), Ednilson, Tekturmanidse (76.
Mamuschaschwili), Djousse (68. Gwelesiani) - Koschkadse - Watsadse.

Sturm: Gratzei - Standfest, Feldhofer, Schildenfeld, Pürcher -
Hölzl, Kienzl (46. Foda), Weber (65. Haas), Bukva - Muratovic -
Szabics (78. Kienast).

Rote Karten: Kachelischwili (38., Torraub), Kmaladse (63., Foul); Gelbe Karten: Kakubawa, Watsadse bzw. Weber, Schildenfeld.

Hinspiel: 0:2. Sturm mit Gesamtscore von 3:1 aufgestiegen.

von Burghard Enzinger aus Tiflis ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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