Fahrplan für Kultur

Museen öffnen Mitte Mai – Kinos warten bis Herbst

Politik
17.04.2020 13:55

Für Kunst und Kultur war bisher noch Warten angesagt: Die Kulturveranstalter sind die Letzten, die wieder „aufsperren“ dürfen. Ab Mitte Mai soll es aber möglich sein, dass zumindest Museen und „Orte der Präsentation im künstlerisch-kulturellen Bereich“ ihre Türen öffnen dürfen. „Große Veranstaltungen müssen jedoch noch bis 31. August warten“, so Vizekanzler Werner Kogler, der mit Staatssekretärin Ulrike Lunacek (beide Grüne) am Freitag die weiteren Maßnahmen skizzierte.

„Was leider nicht möglich sein wird, sind große Veranstaltungen, wo viele Menschen zusammenkommen und eng zusammenstehen“, erteilte Kogler großen Stadtfesten und Musikfestivals bis 31. August angesichts der Corona-Krise eine Absage. Eine konkrete Zahl, die eine Großveranstaltung definiere, wollte man dabei nicht nennen, weil dies von der Möglichkeit der Veranstalter abhänge, die Schutzmaßnahmen und Abstandsregelungen zu gewährleisten. „Man muss selber aufpassen, dass man nicht skurril wird als Regierung“, so Kogler: Je genauer man Dinge festschreibe, desto komplizierter werde das Ganze.

Entscheidung zu Salzburger und Bregenzer Festspielen Mitte Mai
Ob dieses Großveranstaltungsverbot auch die beiden großen Kulturtanker des Landes - die Salzburger und die Bregenzer Festspiele - betreffen werde, lasse sich hingegen noch nicht sagen. „Das ist noch nicht entschieden“, so Kogler. Man sei hier in gutem Austausch mit den Verantwortlichen und der Landespolitik: „Theoretisch möglich ist viel, Praktisches ist eine andere Frage.“ Ziel ist jedenfalls - immer unter Maßgabe der aktuellen Entwicklung -, hier Mitte Mai die endgültige Antwort zu haben, betonte Lunacek.

Probebetrieb ab 1. Juni möglich
Eine wichtige Entscheidung für die professionellen Theaterhäuser oder Orchester und Musikgruppen wurde überdies gefällt: So dürfen diese - selbstredend unter Einhaltung der Schutzbestimmungen - mit 1. Juni ihren Probenbetrieb wieder aufnehmen. „Wenn sie sich an alle Regeln halten, ist es möglich, mit 1. Juni zu beginnen“, so Lunacek. Einzelproben und -trainings mit einer möglichst geringen Anzahl an Involvierten - also etwa ein Tänzer und eine Choreografin - sollen sogar bereits ab dem 18. Mai erlaubt sein. Anders sei da die Lage im Bereich der Laienkultur. „Alle, die im Amateurbereich tätig sind, die ersuchen wir um Geduld“, bat die Staatssekretärin. Hier seien einstweilen weder Proben noch Aufführungen möglich.

„Kunst verbindet uns alle“
„Kunst und Kultur ist etwas, das uns alle verbindet“, so Lunacek. „Diese Gesundheitskrise hat das, was wir als Kulturleben in Österreich definieren, zum Stillstand gebracht.“ Dieser Stillstand heiße aber auch, dass Künstler keine Einnahmen haben und in ihrer Existenz bedroht sind. Hier will die Regierung unterstützend wirken und Härtefälle abfedern. Es werde an eigenen Fonds für den Kunst- und Kulturbereich gearbeitet, die auch den Non-Profit-Organisationen helfen sollen. Die Absicht ist, dass „niemand zurückgelassen werden soll“ und ein „größerer Teil des Schadens“ ersetzt werden soll.

Zugleich bleibt vieles derzeit noch offen. So sei man etwa mit den Bundesmuseen bezüglich einer Erhöhung der Basisabgeltung angesichts der Corona-Sperren in guten Gesprächen, erwarte aber erst in den kommenden Monaten eine genaue Einigung, wie die Unterstützung ausfallen werde. Zur Lage der Freien Künstlerinnen und Künstler, die beklagen, um Honorare für abgesagte Veranstaltungen umzufallen, weil sich die Häuser auf die „Höheren Gewalt“-Klausel berufen, plane sie in den kommenden Wochen einen Runden Tisch, so Lunacek.

Kinos öffnen erst im Herbst
Auch in der Frage, wie es mit dem Kinobetrieb nach 1. Juli aussehe, wolle man Mitte Mai Klarheit haben, wobei ihr gegenüber die Kinobetreiber ohnedies ein Interesse am gemeinsamen Öffnen erst Ende August signalisiert hätten, betonte Lunacek. Ebenso wollte man zur Frage der Regelungen für Einrichtungen wie Zoos zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung beziehen.

Alles in allem sei dies ein Fahrplan mit eingebauten Notfallbremsen, der von der Entwicklung der Corona-Fallzahlen abhänge - mithin immer unter Vorbehalt stehe, wurde betont. „Es bleibt ein Abwägen, ein Abmessen“, so Kogler.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele