„Nicht naiv sein“

Macron zweifelt an Chinas Corona-Krisenmanagement

Ausland
16.04.2020 22:56

Frankreich und Großbritannien haben den Umgang der chinesischen Regierung mit der Corona-Krise infrage gestellt. Peking müsse „harte Fragen“ zum Ausbruch des neuartigen Coronavirus beantworten, sagte der britische Außenminister Dominic Raab am Donnerstag in London. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äußerte Zweifel an Chinas Krisenmanagement. „Wir sollten nicht so naiv sein“, so Macron.

Macron sagte gegenüber der „Financial Times“: „Es sind offensichtlich Dinge geschehen, von denen wir nichts wissen.“ Er betonte auch die Unterschiede zwischen Ländern, in denen Informationen frei fließen, und solchen, in denen die Wahrheit unterdrückt werde. „Angesichts dieser Unterschiede, der getroffenen Entscheidungen und dessen, was China heute ist, was ich respektiere, sollten wir nicht so naiv sein und sagen, dass es viel besser damit umgegangen ist“, so der französische Präsident.

China müsse darlegen, „wie es dazu (der Ausbreitung des Virus, Anm.) kam und wieso es nicht früher gestoppt werden konnte“, erklärte Großbritanniens Raab, der den erkrankten Premierminister Boris Johnson vertritt. Er betonte: „Nach dieser Krise können wir nicht zur Tagesordnung übergehen.“ 

Auch scharfe Kritik an China aus Washington
Damit erhöht sich der Druck auf die chinesische Regierung, die sich in der Corona-Krise bereits scharfer Kritik der USA ausgesetzt sieht. Washington hatte Peking vorgeworfen, zu spät über den Ausbruch des neuen Erregers informiert zu haben. Zusätzlich wolle man Berichten nachgehen, wonach die Coronavirus-Pandemie ihren Ausgang in einem Forschungslabor im chinesischen Wuhan genommen haben könnte. Dazu warf Trump der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor, „China-zentrisch“ zu sein.

Russland nahm China gegen die internationale Kritik in Schutz. Präsident Wladimir Putin lobte in einem Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping den Umgang Pekings mit der Pandemie, wie der Kreml am Donnerstag mitteilte. Die Schuldzuweisungen an China nannten Xi und Putin demnach „kontraproduktiv“.

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