Prozess in Linz

Mutmaßlicher Linz-Textil-Brandstifter leugnet

Oberösterreich
05.08.2010 14:28
Der Angeklagte im Prozess nach drei Brandstiftungen auf dem Firmengelände der Linz Textil AG mit rund 19 Millionen Euro Gesamtschaden hat am Donnerstag im Landesgericht Linz fast alle ihm zur Last gelegten Delikte bestritten. Nur eine Sachbeschädigung gab er zu. Der Prozess wurde am Nachmittag vertagt.

Der 26-jährige Angeklagte machte vor Gericht einen souveränen Eindruck und trat sehr bestimmt auf. Zu den Bränden in der Linz Textil zwischen Oktober 2009 und Jänner 2010 gab er an, zum Zeitpunkt des ersten daheim gewesen zu sein. Das könne seine Schwester bezeugen. Beim zweiten habe er sich zwar auf dem Firmengelände aufgehalten, um Müll auszuladen. Von dem Feuer habe er aber nichts mitbekommen.

Danach sei er wegen Missachtung des Rauchverbotes entlassen worden. Deshalb habe er seinen Arbeitgeber schädigen wollen, aber nicht durch das Legen von Feuer. Er sei über den Zaun geklettert und habe die Stapler vom Netz nehmen wollen - zufällig zum Zeitpunkt des dritten Brandes. Er habe jedoch die geplante Aktion abgebrochen. Danach wurde er festgenommen.

Im Vorverfahren mehrmals gelogen
Vorgeworfen wird ihm auch, dass er die Wohnung seiner Exfreundin und das Auto ihres neuen Partners angezündet sowie mehrere Sachbeschädigungen - u.a. bei seinem früheren Arbeitgeber voestalpine - verübt habe. Er gibt jedoch nur zu, die Schuhe eines Nachbarn mit einem Feuerlöscher besprüht zu haben.

Er gestand auch ein, im Vorverfahren mehrmals gelogen zu haben - allerdings nur zu seinem Schutz. Diesmal sage er die Wahrheit, so der Mann. Alle ihn belastenden Äußerungen bestritt er vehement. Ebenso die Mitteilung eines Mitarbeiters der Justizanstalt, wonach ihm der Beschuldigte alles gestanden habe. Das sei erstunken und erlogen. Sein Verteidiger stellte dazu fest, dieser Mitarbeiter sei bereits einmal in einem Mordprozess als Belastungszeuge aufgetreten, seine Aussage habe sich aber als erfunden herausgestellt.

Zeugenbrfragung im September
Ein Gutachten bescheinigt dem Angeklagten zwar Zurechnungsfähigkeit zu den Tatzeitpunkten, aber auch eine schwere Persönlichkeitsstörung. Die Staatsanwaltschaft beantragte daher die Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Der Prozess soll am 14. September im Landesgericht Linz fortgesetzt werden. Unter anderem steht die Befragung von Zeugen auf dem Programm.

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