15 Gemeinden dabei

Milliardenprojekt geplant: “Regional Stadt Bahn”

Salzburg
05.08.2010 01:25
Pendler, Anrainer und Bürgermeister beklagen immer wieder das fehlende Verkehrs-Gesamtkonzept im Flachgau. Dabei gibt es bereits jetzt Vordenker, die für die nächsten 20 bis 25 Jahre planen. Das Zauberwort: "Regionale Stadt Bahn". 15 Gemeinden sind schon dabei. Eine Milliarde Euro würde das Öffi-Netz kosten.

Die Brennpunkte in Bezug auf den Verkehr sind bekannt: Eugendorf, Bergheim, Straßwalchen, Elixhausen. "Alles, was man dagegen tut, ist Flickwerk. Einige mögen uns Spinner nennen, doch die ,Regional Stadt Bahn – Salzburg, Bayern, Oberösterreich’ ist die zukunftsweisende Lösung", ist Thalgaus Bürgermeister Martin Greisberger so überzeugt, dass im wahrsten Sinn des Wortes der Zug drüber fährt.

Er hat den Vorsitz eines Unterstützervereins übernommen – zu dem gehören schon 15 Gemeinden. In Salzburg sind das Eugendorf, St. Gilgen, Koppl, Plainfeld, Anif, Grödig, Wals. Mit Bergheim, Seeham, Mattsee, Elixhausen, Obertrum und der Stadt Salzburg werden Gespräche geführt. Dazu kommen viele Gemeinden in Oberösterreich und Bayern.

Zug und Bahn statt Autofahren
Das kurzfristige Ziel: Zirka 1,4 Millionen Euro für eine Machbarkeitsstudie, die in zwei Jahren fertig sein soll, auftreiben. Das mittelfristige: eine effektive Zugverbindung von Salzburg nach Mondsee in zehn Jahren. Das langfristige: ein dichtes Netz von Zug und Bahn über das ganze Bundesland, um Hunderttausende Fahrten im Auto zu sparen."Wir haben das alles nicht erfunden. Unser Vorbild ist Karlsruhe", sagt Initiator Gottfried Mayer, Steinmetz von Beruf.

Das Credo: "Wir wollen bestehende Infrastruktur nützen und sie schlau ergänzen", so Greisberger und Mayer. So sollen zum Beispiel die Hauptrouten in alle Richtungen zur und aus der Stadt Salzburg mit der Bahn bewältigt werden. Querverbindungen decken Busse ab, die Fahrpläne perfekt aufeinander abgestimmt. "Wenn das Angebot passt, bekommt man die Leute runter von der Straße", ist Thalgaus Ortschef überzeugt.

Und Mayer rechnet: "Mit der Mondsee Bahn zum Beispiel würden wir 20.000 Autofahrten pro Werktag weniger haben. Die Zahlen zeigen, dass die Passagierzahlen bei einer guten Bahnverbindung um bis zu 800 Prozent steigen."

Dreh- und Angelpunkt für dieses länderübergreifende Verkehrskonzept wäre die Stadt Salzburg. "Mit Bürgermeister Schaden haben wir schon einen Termin ausgemacht, um ihm das Projekt zu zeigen."

Eine Milliarde Euro Gesamtkosten
Die Kosten für diese Revolution der Verkehrspolitik in Salzburg, Bayern und Oberösterreich würde eine Milliarde Euro betragen. "Bund, Länder, Gemeinden würden mitzahlen. Aber auch Privatpersonen könnten sich mit Anteilen beteiligen. Auf jeden Fall wollen wir aber eigenständig bleiben, um flexibel entscheiden zu können", so Mayer. Bis der erste moderne Zug der Linie RSB 5 von Salzburg nach Mondsee fährt, heißt es Klinken putzen für die beiden. Regierungen, Kammern, EU und viele andere müssen überzeugt werden.

von Melanie Hutter, "Salzburger Krone"

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