Pubertäre Chaoten

Adam Sandler und Kevin James sind “Kindsköpfe”

Kino
04.08.2010 14:48
Durch New York fahren derzeit Busse mit den Bildern von fünf Halbwüchsigen. Man muss schon zweimal hinschauen, um zu sehen, dass es nicht um vermisste Teenager oder Jugendprobleme geht. Die Bilder zeigen die Hauptdarsteller der neuen Komödie "Kindsköpfe", wie sie selbst vor 30 Jahren aussahen. Und der Film mit Adam Sandler ist manchmal fast so witzig wie die Jugendfotos seiner Protagonisten.

Die Handlung ist schnell erzählt. Fünf Freunde gewinnen mit zwölf Jahren eine Basketballmeisterschaft und bekommen den guten Rat ihres Trainers mit auf den Weg, auch ihr Leben so zu meistern wie das Spiel. Drei Jahrzehnte später stirbt der Coach und die Fünf erkennen auf seiner Beerdigung, dass sie im Leben zwar erfolgreich waren, aber nicht so recht im Sinne des alten Trainers. Ein Wochenende und 90 Filmminuten müssen zur Selbstfindung genügen und der Zuschauer ahnt es: Alles wird gut.

Was das erprobte Paar aus Hauptdarsteller Adam Sandler und Regisseur Dennis Dugan mit ihrem neuesten Film abliefern, ist keine Kunst, aber solides Handwerk. Nichts ist richtig neu, alles ist ein bisschen erwartbar, ein bisschen vorhersehbar, aber doch irgendwie amüsant. Das liegt vor allem daran, dass die fünf Hauptdarsteller vor allem sich selbst spielen.

Der freundliche Dicke von nebenan
So ist Sandler der lockere Hollywood-Mann, der ständig mit T-Shirt und Baseballcap herumrennt - wie im wirklichen Leben. Kevin James, der "King of Queens", ist wieder einmal der freundliche Dicke und Chris Rock ("Bad Company", "Madagascar"), hier überraschend zurückhaltend, der quirlige Schwarze. Rob Schneider ("Deuce Bigalow") hat noch die kantigste Rolle als vegan lebender Späthippie mit einer 30 Jahre älteren Frau und drei Töchtern, von denen zwei den anderen vier Männern den Atem rauben - besonders David Spade. Und der spielt wieder die gleiche Rolle des Möchtegernfrauenhelden wie schon in "Meine wilden Töchter" oder "Rules of Engagement".

Doch "Kindsköpfe" ist eigentlich keine Komödie um die fünf Männer, sondern um die fünf Familien. Lenny (Sandler) hat seine Frau (Salma Hayek) und seine Söhne, die, statt sich einen Kakao zu machen, lieber dem Kindermädchen per SMS die Anweisung dafür geben. Eric (James) plagt, dass seine Frau den Sohn immer noch stillt - mit fast fünf. Kurt (Rock) wird zu Hause als Hausfrau ausgelacht, während seine Frau das Geld nach Hause bringt. Rob (Schneider) ist Ultrapazifist, geht aber mit Gewalt gegen jeden vor, der seine Töchter anguckt. Und Marcus (Spade) ist allein - aber genau das ist ja sein Problem.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Dass diese etwas schwerfällig inszenierte Männerkomödie, die sich irgendwo zwischen "Born to be wild" und "Old Dogs" einpendelt, vor allem auf infantil-pubertäre Gags setzt, ist vorhersehbar, tut aber dem Charme der liebenswerten in die Jahre gekommenen Kindsköpfe auf weiten Strecken keinen Abbruch. Motto: Wer älter wird, ist deswegen noch lange nicht erwachsen. Versöhnungsbier statt Himbeersaft!

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