Heimlich Söhne gezeugt

Assange gründete während Asyl in Botschaft Familie

Ausland
12.04.2020 10:23

Während der Whistleblower und Wikileaks-Gründer sich in der Botschaft von Ecuador in London verschanzt hatte, um der Verfolgung durch die schwedische Justiz zu entgehen, ist er heimlich zwei Mal Vater geworden. Die Mutter ist seine Anwältin Stella Morris, die einer britischen Zeitung nun ein Interview gab, um auf die dramatische Lage ihres mittlerweile in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis untergebrachten Verlobten hinzuweisen. „Sein Leben steht auf dem Spiel“, appellierte sie für eine Freilassung des 48-Jährigen.

In den sieben Jahren, die ihm die ecuadorianische Botschaft politisches Asyl gewährte, verliebt sich Assange in eine seiner Anwältinnen und gründete sogar eine Familie mit der 37-Jährigen. Wie die „Daily Mail“ berichtet, habe er zwei Söhne: Gabriel (2) und Max (1). Sie wurden demnach in der Botschaft gezeugt - nicht einmal die Mitarbeiter sollen von der Beziehung gewusst haben.

Morris schmuggelte ältesten Sohn in Botschaft
Den ältesten Sohn habe Morris sogar in die Botschaft geschmuggelt - es gibt Bilder, die zeigen, wie Assange Gabriel in den Armen hält und mit ihm spielt. Via Live-Video habe er sogar die Geburt seiner Kinder mitverfolgen können, so die britische Zeitung. Seit mehreren Jahren seien die beiden auch verlobt.

Coronavirus-Ausbruch in Haftanstalt bewegte Morris zu Interview
Die gebürtige Südafrikanerin Morris gab nun diese intimen Details preis - der Entschluss, mit der Beziehung an die Öffentlichkeit zu gehen, sei der Sorge um die Gesundheit ihres Verlobten geschuldet. „Ich muss mich jetzt äußern, weil ich sehe, dass sein Leben auf dem Spiel steht“, so Morris. Assange soll unter einer chronischen Lungenkrankheit leiden. In der Haftanstalt Belmarsh, in der sich der 48-Jährige seit seiner Festnahme im April 2019 befindet, gebe es schon mehrere Coronavirus-Fälle, ein Häftling sei bereits verstorben. Die Anwältin fordert deshalb, dass der Wikileaks-Gründer freigelassen wird.

Morris: „Wird Infektion mit Coronavirus nicht überleben“
„Ich habe ruhig und privat gelebt, Gabriel und Max allein aufgezogen und mich nach dem Tag gesehnt, an dem wir als Familie zusammen sein könnten“, so Morris. Die Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Belmarsh bereite ihr allerdings große Sorge: „Julians schlechte körperliche Gesundheit setzt ihn, wie viele andere gefährdete Menschen, einem ernsten Risiko aus, und ich glaube nicht, dass er eine Infektion mit dem Coronavirus überleben wird“, erzählte sie. Außerdem würde ihm die Isolation sehr zu schaffen machen. Er sei 23 Stunden allein in seiner Zelle und dürfe weder seine Familie noch einen Psychologen sehen.

Haft wegen Verstoß gegen Kautionsauflagen
Assange wird vorgeworfen, der US-amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning, die damals noch als Mann lebte und Bradley hieß, geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen
. Die USA fordern eine Auslieferung des gebürtigen Australiers. Als gegen Assange aufgrund von Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden, die mittlerweile fallen gelassen wurden, ein europäischer Haftbefehl vorlag, flüchtete er in die Botschaft von Ecuador in London. Vor einem Jahr wurde er schließlich festgenommen, weil er mit seiner Flucht gegen Kautionsauflagen verstoßen habe.

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