Corona-Krise

Die Sorgen der Arbeitnehmer

Vorarlberg
12.04.2020 09:55

Die Arbeiterkammer Vorarlberg hat mittels einer Online-Umfrage die Nöte und Sorgen der Beschäftigten in Zeiten der Coronakrise zu Tage gefördert. Das Echo war enorm: 2800 Personen haben teilgenommen, rund zwei Drittel den kompletten Fragebogen beantwortet. Das Gesamtbild muss nachdenklich stimmen:

Die Krise lässt keinen kalt, die Krise macht vielen Angst. Und nicht wenige hat sie bereits mit voller Wucht getroffen. So schreibt etwa ein älterer Arbeitnehmer auf die Frage, wie die aktuelle Lage seine Lebenssituation beeinflusst habe: „Nach 21 Jahren Betriebszugehörigkeit wurde ich einfach gekündigt. Das ist entmutigend und macht mir Angst. Werde ich eine neue Anstellung finden? Bekomme ich die volle Abfertigung? Und was ist diese nach der Krise überhaupt noch wert?“ Andere fühlen sich wiederum ausgenutzt: „Ich fühle mich im Stich gelassen. Erst waren wir elf Stunden am Tag für unserer Kunden da - und jetzt droht man uns zum Dank mit Kurzarbeit!“, berichtet eine Apothekenangestellte.

Neben existenziellen Nöten kämpfen viele auch mit den Herausforderungen des Alltags: Wie verbinde ich Home Office und Kinderbetreuung? Wie groß ist die Ansteckungsgefahr an meinem Arbeitsplatz? Wann darf ich meine Eltern wieder besuchen? Und über allem thront die große Frage: Wie wird es weitergehen?

Offen kommunizieren, Sicherheit vermitteln

Die Umfrage der Arbeiterkammer zeigt letztlich auf, wie wichtig in dieser Ausnahmesituation eine ehrliche und offene Kommunikation ist. Diesbezüglich stellen viele Beschäftigte ihrem Arbeitgeber ein gutes Zeugnis aus: Immerhin 69 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass die Corona-bedingten Maßnahmen in ihrem Betrieb „sehr gut“ oder „gut“ kommuniziert worden seien, knapp zwei Drittel sind zudem der Meinung, dass ihr Arbeitgeber den Ernst der Lage frühzeitig erkannt habe.

Kündigungen aus heller Panik

Aber es gibt auch die andere Seite: So schildert etwa ein Arbeitnehmer, wie sein Chef ihn in heller Panik gekündigt hat, da er fürchtete, dass die Bundesregierung ein Kündigungsverbot beschließen könnte. Nachdem diese kurz darauf ein durchaus attraktives Kurzarbeitsmodell vorstellte, wollte er seine Kündigung wieder zurücknehmen. Das war dann allerdings zu spät: „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon ein Resignationsmail geschrieben, da ich mich wie ein Spielball seiner Emotionen fühlte.“

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