Smart Distancing

Auch im Freien brauchen wir jetzt mehr Abstand

Wissenschaft
10.04.2020 12:53

Spazieren, Radfahren oder Joggen sind momentan für viele Menschen sehr willkommene Aktivitäten, um zumindest ein wenig an die frische Luft zu kommen. Forscher warnen aber jetzt: Wer während der Bewegung atmet, hustet oder niest, erzeugt dabei eine Tröpfchenwolke, die sich deutlich nach hinten erstrecken kann.

Begriffe wie Social oder Smart Distancing haben sich im Vormonat rasch zum geflügelten Wort entwickelt. Viele Länder raten, dabei einen Mindestabstand von einem bis zwei Metern zu anderen Personen zu wahren. Während das in Räumen oder bei Windstille sehr wirksam zu sein scheint, raten Forscher aus Belgien und den Niederlanden nun zu noch mehr Distanz im Freien. Besonders bei Aktivitäten wie Spazierengehen, Laufen oder Radfahren ist es wichtig, den Windschatten anderer Personen zu meiden.

Speichelpartikel bleiben in Luft zurück
Wenn jemand während eines Laufes atmet, niest oder hustet, bleiben diese Partikel in der Luft zurück. Eine Person, die sich direkt dahinter befindet, durchquert damit zwangsläufig diese Tröpfchenwolke. Das haben die Forscher herausgefunden, indem sie das Auftreten von Speichelpartikeln während der aktiven Bewegung (Gehen und Laufen) aus verschiedenen Positionen (nebeneinander, diagonal hintereinander und direkt hintereinander) simulierten.

Tröpfchenwolke sollte gemieden werden
Normalerweise werden solche Analysen verwendet, um das Leistungsniveau von Spitzensportlern zu verbessern - gerade in Ausdauersportarten ist es bekanntlich sehr effektiv, im Windschatten zu bleiben. In Hinblick auf Covid-19 wird jedoch empfohlen, sich genau aus diesem herauszuhalten. Das machen die Testergebnisse in einer Reihe von Animationen und Bildern sichtbar. Die von einer Person zurückgelassene Tröpfchenwolke ist dabei deutlich zu erkennen.

Nebeneinander zu gehen ist weniger riskant
Aus den Simulationen geht hervor, dass der Abstand zwischen zwei Personen bei geringer Windstärke weniger relevant ist, sofern sie nebeneinander gehen oder laufen. Die Tröpfchen landen dabei hinter dem Duo. Das Kontaminationsrisiko ist am größten, wenn sich Menschen im Windschatten des anderen direkt hintereinander befinden. „Selbst wenn man nur durch den hintersten Teil dieser Wolke läuft, können die Partikel noch immer auf der Kleidung landen“, erklärt Bert Blocken von der Technischen Universität Eindhoven.

Zumindest vier Meter Abstand zu vorangehender Person empfohlen
Die Empfehlung der Wissenschaftler: Beim Gehen sollte die Entfernung von Personen, die sich in einer Linie in dieselbe Richtung bewegen, mindestens vier bis fünf Meter betragen, beim Laufen und langsamen Radfahren zehn Meter und bei schnellerem Radfahren mindestens 20 Meter. Auch bei anstehenden Überholmanövern sollte dieser Abstand mit einer Art Spurwechsel schon aus größerer Entfernung eingehalten werden.

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