Ob Betriebe oder öffentliche Einrichtungen – keine Branche ist vor diesen Betrügern gefeit. Der Trick: Geschäftsleuten wird per E-Mail oder Brief vorgegaukelt, sie müssten sich ins amtliche Firmenregister eintragen lassen. "Die Schreiben erwecken den Anschein, hochoffiziell zu sein, und sind sogar mit dem Staatswappen gekennzeichnet. Tatsächlich verbergen sich dahinter Kriminelle", warnt die Wirtschaftskammer in Eisenstadt.
"Den Opfern wird auch ein Antragsformular mitgeschickt, auf dem bis auf den Firmennamen vorab alles richtig ausgefüllt ist. Unternehmer, die den 'kleinen' Fehler ausbessern lassen wollen, gehen nichtsahnend Zwei-Jahres-Verträge ein. Die Kosten betragen bis zu 5.000 Euro", kennen Experten die Tricks nur zu gut.
In einer Offensive sagte die Wirtschaftskammer den Betrügerfirmen nun den Kampf an und setzte Spezialisten auf die Hintermänner an. Nach einer Flut an Klagen wurde jetzt in einem großen Fall – mehr als hundert Unternehmen, Gemeinden, Vereine und Schulen sind betroffen – erfolgreich durchgegriffen.
Mit Hilfe österreichischer Ministerien und spanischer Behörden wurde den Tätern das Handwerk gelegt. Ein Drahtzieher ist in Haft. "So konnten wir mittels Klagen erreichen, dass mehr als hundert ergaunerte Verträge stoniert und Rückzahlungen geleistet wurden", so Harald Mittermayer, Rechtsexperte und Leiter des Service-Centers er Wirtschaftskammer.
von Karl Grammer, Kronen Zeitung
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