Im Tourismus und Gastgewerbe steigt die Zahl der Kündigungen. Ein 31-jähriger Tiroler erzählt der „Krone“ von seinem Berufsschicksal.
Der explosionsartige Anstieg der Arbeitslosigkeit als Folge der Corona-Krise sorgt auch im Tourismus und Gastgewerbe für beängstigende Zahlen. Von den aktuell vorgemerkten 43.077 arbeitslosen Personen in Tirol sind 16.860 diesen Branchen zuzurechnen.
Mitte März eine Woche Urlaub
Einer von ihnen ist der 31-jährige Markus B. aus Innsbruck. Er begann im August 2019, in einer Filiale von Tirols Marktführer in der Erzeugung und Veredelung von hochwertigen Wurst- und Fleischwaren zu arbeiten. „Meine Tätigkeiten erstreckten sich vom Zubereiten der wechselnden Tagesgerichte hin zum Kassieren am SB-Schalter“, erzählt B. Ab dem 16. März begab er sich für eine Woche in den Urlaub. Vier Tage später rief er seine Arbeitgeberin an und fragte, ob es nun Änderungen wegen der Corona-Maßnahmen für ihn gebe. Die Vorgesetzte teilte ihm daraufhin mit, dass er am kommenden Montag persönlich in der Filiale vorbeikommen solle.
Es wurde mir gesagt, dass ich diesen Schritt einvernehmlich machen muss.
Markus B.
Mit einem flauen Gefühl im Magen ging Markus B. zu diesem Termin. Dort wurde er bereits vom Geschäftsführer, der seine Kündigung in der Hand hielt, erwartet. „Es wurde mir gesagt, dass ich diesen Schritt einvernehmlich machen muss, da sie ab sofort keinen zweiten Koch mehr benötigen.“
AK Tirol rät: „Lassen Sie sich nicht drängen!“
Der AK Tirol sind etliche solche Fälle bekannt, deshalb rät sie Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe, dass sie sich gerade jetzt nicht voreilig von ihren Arbeitgebern zu einer Auflösung des Arbeitsverhältnisses drängen lassen sollen. Diese könnten nämlich rechtsunwirksam sein.
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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