„Virus ist unter uns“

Zahl der Toten im Land in einer Woche verdoppelt

Österreich
09.04.2020 21:22

Angesichts optimistisch stimmender Zahlen bei Corona-Neuerkrankungen und Genesenen hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor den Osterfeiertagen zu sozialer Distanz aufgerufen: „Das Virus ist nach wie vor mitten unter uns“, erinnerte Kurz. Mit knapp über 1000 Covid-19-Spitalspatienten am Donnerstagvormittag blieb deren Zahl im 24-Stunden-Vergleich stabil. Bei der Zahl der Corona-Toten wurde im Laufe des Tages die 300er-Marke überschritten, exakt 315 Todesfälle sind es mit Stand 21 Uhr. Am Donnerstag vor einer Woche war die Zahl der Verstorbenen bei rund der Hälfte (158) gelegen. Die Zahl der Infizierten, Stand 22 Uhr: 13.246. 

Derzeit befinden sich 1086 Infizierte in einem Spital, das sind um zehn weniger als am Mittwoch. Die Situation auf den Intensivstation blieb stabil: Am Mittwoch wurden 267 Intensivpatienten behandelt, am Donnerstag 266.

Zahl der Todesfälle steigt
Mittlerweile sind 315 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, in Österreich gestorben. In Wien starben zuletzt vier Menschen: eine Frau (93) und drei Männer im Alter von 65, 82 und 87 Jahren. Salzburg vermeldete am Donnerstag, dass eine 71-Jährige, die an Covid-19 erkrankt war, verstorben war. In Niederösterreich starben ein 73 Jahre alter Mann, eine 89-Jährige sowie eine 95-Jährige. Das Land Oberösterreich gab am Vormittag ein weiteres Todesopfer bekannt. Es handelt sich um einen 73-jährigen Linzer. Das Burgenland musste den Tod eines 81-jährigen Infizierten vermelden.

Die Zahl der Todesfälle in Salzburg stieg auf 23 - am Donnerstag starben ein 68-jähriger Mann und eine 76-jährige Frau. In Vorarlberg trauert man um die siebente Person, die mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben ist. Zu den persönlichen Daten wurden seitens der Landespressestelle keine Angaben gemacht. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Todesopfer in der Steiermark stieg bis Donnerstag, Stand 18 Uhr, auf 71: Zwei weitere Menschen waren gestorben, Männer der Jahrgänge 1932 und 1934.

Und die Zahl der Menschen, die in Tirol verstorben sind, ist am Donnerstagabend auf 59 gestiegen. Darunter befanden sich ein 91-jähriger und ein 87-jähriger Mann aus dem Bezirk Schwaz, eine 89-jährige Frau sowie ein 86-jähriger Mann aus dem Bezirk Kufstein und eine 84-jährige Frau aus dem Bezirk Kitzbühel. Eine 91-jährige Frau aus dem Bezirk Kufstein litt an keinen Vorerkrankungen.

Härtefonds aufstocken
Für arbeitslose Familien will die Regierung den bestehenden Familienhärtefonds inzwischen auf 30 Millionen Euro aufstocken. Wer nach dem 28. Februar wegen der Corona-Krise seinen Job verloren hat und Familienbeihilfe bezieht, soll hier eine einmalige Unterstützungsleistung beantragen können. Auch Selbstständige, die Geld aus dem Corona-Härtefonds erhalten, sollen sich an den Familienhärtefonds wenden können.

Noch rund 3500 Österreicher im Ausland
Am Freitag werden die Repatriierungsflüge vorerst abgeschlossen. Die AUA-Maschine „Spirit of Austria“ wird rund 300 Europäer - davon der Großteil Österreicher - aus Neuseeland zurück in die Heimat bringen - sie wird am Vormittag am Flughafen Wien-Schwechat erwartet. Von ursprünglich 47.000 befanden sich zuletzt noch rund 3500 Österreicher im Ausland. Davon warten etwa 1000 auf ihre Rückholung.

Global wird offiziell von 1,5 Millionen Infizierten ausgegangen, rund 90.000, also etwa sechs Prozent, sind mit oder an einer Covid-19-Erkrankung bisher verstorben. Krisen-Epizentrum bleibt Europa mit mehr als einer dreiviertel Million Infizierter und 64.000 Toten. Am schwersten betroffen ist Italien mit rund 140.000 Infizierten und über 18.000 Toten. Am Donnerstag stieg die Zahl der Opfer mit 610 im Vergleich zum Vortag wieder leicht an. Indes wurden in Österreichs Nachbarland hinsichtlich der Ausgangsbeschränkungen scharfe Kontrollen zu Ostern angekündigt.

In den USA wurde mit 15.000 Toten mit oder wegen einer Covid-19-Erkrankung die nächste traurige Marke erreicht. Es scheint nur eine Frage von Tagen, bis die in der Todeszahlen-Statistik an zweiter Stelle liegenden US-Staaten „Spitzenreiter“ Italien überholen. Eine Tages-Rekordmarke wurde mit 799 Toten im US-Bundesstaat New York erreicht. Ungeachtet dessen gibt es US-Debatten, ab Mai allmählich Schritte zur Normalisierung zu tätigen.

Weiter stark im Steigen begriffen ist die Infizierten-Zahl in Afrika. Die WHO forderte in Befürchtung stark steigender positiver Fälle dringend eine Erhöhung der Testanzahl.

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