Ostern in Corona-Krise

Karfreitag: Das Warten auf die Auferstehung

Österreich
10.04.2020 06:00

Ostern in Zeiten von Corona: Am Karfreitag werden die Fastentücher, die unsere Kreuze verhüllt haben, symbolisch abgenommen. Es ist das Warten auf die Erlösung.

Es sind schlichte violette Tücher, die seit dem Aschermittwoch die prächtigen Hochaltäre unserer Kirchen bedecken: Violett ist die liturgische Farbe der Trauer und verkündet den Gläubigen den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit. Seit dem Passionssonntag, eine Woche vor dem Palmsonntag, entzieht sich auch Christus am Kreuz den Blicken der Gläubigen.

Christliche Tradition
Die nun ebenfalls mit Fastentüchern verhüllten hölzernen Kruzifixe an Wegrändern, in Klöstern und Kirchen mahnen an ein „Fasten mit den Augen“ - eine christliche Tradition, die seit tausend Jahren Bestand hat. Ein besonders eindrucksvolles, jetzt violettes Kreuz etwa „schwebt“ hoch oben im Kirchenraum des Klosters St. Peter in der Salzburger Altstadt.

„Das Neue wieder in den Blick nehmen“
„Mit den verhüllten Kruzifixen wird die Steigerung der Trauer und der nahende Höhepunkt der Fastenzeit bildhaft ausgedrückt“, erklärt Heimo Kaindl, der Direktor des Grazer Diözesanarchivs. „Die Verhüllung zeigt für mich die Reduktion des Sichtbaren, um das Neue wieder in den Blick nehmen zu können“, sagt Abt Maximilian vom oberösterreichischen Benediktinerstift Lambach.

Symbolik erinnert an die aktuelle Krisensituation
Christus wird in der Karfreitagnacht wieder sichtbar, wenn die Kruzifixe enthüllt werden. Im Mittelpunkt steht das Leid des Gekreuzigten - mit der Zuversicht, dass die Auferstehung kommen wird. Eine Symbolik, die auch an die aktuelle Krisensituation erinnert. „Jesus hat uns am Kreuz erlöst - für mich wird diese Botschaft durch das Abnehmen der Fastentücher verdeutlicht“, erläutert der Pfarrer im steirischen Stainz, Franz Neumüller.

Kronen Zeitung

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