Landesrätin kalmiert

Deutschkurse kosten das Land Millionen

Steiermark
10.04.2020 07:30

Die Asylthematik lässt die steirische Landesregierung auch in der Corona-Krise nicht los. Auf FPÖ-Anfrage wurde bekannt, dass sich das Land die Deutschkurse für Asylberechtigte seit 2016 knapp vier Millionen Euro kosten ließ. Die zuständige Landesrätin Doris Kampus kalmiert und verweist auf strenge Vorgaben.

Deutschkurse für Flüchtlinge - ein Thema, das seit 2015 regelmäßig die Gemüter erhitzt. Neuen Zündstoff erfuhr die Debatte im vergangenen Februar als in Graz der Obmann eines Vereins, der solche Kurse anbot, der Veruntreuung von Fördergeldern schuldig gesprochen worden ist.

60 Prozent zahlt Bund
Die Anfrage der Freiheitlichen zielte jetzt darauf ab, die Förderungen bis zu mehreren Hunderttausend Euro pro Einrichtung zu hinterfragen. Eine durchaus berechtigte Intention, wie die Beantwortung nun offenbart. Seit 2016 vergab das Land nämlich Förderungen in Höhe von knapp vier Millionen Euro. „Bei den Kursen in den Jahren 2016 und 2017 handelte es sich aber um eine gemeinsame Maßnahme mit dem Innenministerium - 60 Prozent der Kosten wurden auch an das Land refundiert“, kalmiert die zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Außerdem verweist sie auf die strengen Vorgaben, die erfüllt werden müssen, damit eine Förderung erteilt wird. So müssen Sprachtrainer etwa eine abgeschlossene Ausbildung zur Sprachvermittlung oder Unterrichtserfahrung haben.

Verantwortung wird abgeschoben
Ohnehin sei seit 2018 ausschließlich der Bund für Deutschkurse zuständig. Das Land fördere nur mehr spezielle Zielgruppen, wie junge Mütter mit Kleinkindern. „Sprache ist ein Schlüssel zur Integration, insbesondere was Arbeit betrifft. Ich hoffe, dass der Bund mehr Deutschkurse anbietet. Es kann nicht sein, dass die Verantwortung dafür auf die Länder, die gar nicht zuständig sind, abgeschoben wird.“

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