Salzburger erzählt

„Langweilig war mir in der Quarantäne nicht“

Salzburg
13.04.2020 10:12

Alexander Bernhofer (24) aus Eugendorf wohnt in der Stadt Salzburg. Er war am letzten Skiwochenende, also Mitte März, in Flachauwinkl Snowboarden. Drei Tage später wurde Flachau unter Quarantäne gestellt. Bernhofer, nach einem Pistenunfall Risikopatient, begab sich selbst in Quarantäne. Der „Krone“ erzählt er, womit er sich 14 Tage im Hausarrest beschäftigt hat.

Krone: Sie haben sich gerade deshalb so strikt an die Quarantänevorgaben gehalten, weil Sie Risikopatient sind. Warum zählen Sie sich in Ihrem Alter schon zur Risikogruppe?

Alexander Bernhofer: Ich habe bei einem Snowboardunfall meine Milz verloren, deshalb habe ich ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Infektionen. Die Milz produziert normalerweise Antikörper.

Wie sah Ihr Quarantäne-Alltag aus?

Langweilig war mir nicht. Ich war mit Lernen für die Uni beschäftigt, außerdem mache ich regelmäßig Home-Workouts. Jeder sollte ja schauen, dass er fit bleibt (lacht). Auch gemeinsames Kochen mit meiner Freundin Christina, die im selben Haushalt wohnt, und Playstation spielen hat mich beschäftigt.

Wäre Ihnen langweilig gewesen, wenn Sie alleine gewohnt hätten?

Dann hätte ich mehr Playstation gespielt (grinst) aber ich würde mir immer eine Beschäftigung suchen und auch finden.

Viele Menschen befassen sich in der Quarantäne mit ganz neuen Dingen, weil sie plötzlich Zeit dafür haben. War das bei Ihnen auch so?

Ja ich habe mich mit dem Aktienmarkt beschäftigt. In Zukunft möchte ich nämlich in Aktien investieren, weil es ja gerade einen Crash gibt und daher die Aktien leichter leistbar sind.

Haben Sie neben dem Studium gearbeitet? Wenn ja, mussten Sie die Arbeit aufgrund der Corona-Krise aufgeben?

Ja, ich habe geringfügig in einem Boardshop gearbeitet. Das Dienstverhältnis haben wir aufgelöst. Aber wenn sie wieder Arbeit haben, stellen sie mich wieder ein.

Wie hat sich das Rausgehen nach der 14-tägigen Quarantäne angefühlt?

Ich konnte es wieder schätzen, in der Natur zu sein.

Wie stellen Sie sich das Leben nach Corona vor? Glauben Sie, es wird sich einiges verändern?

Ich glaube es wird wie vorher. Diese guten Veränderungen für die Umwelt sind nicht von Dauer. Ich glaube die meisten Menschen lernen leider nicht aus der Krise, viele Handeln einfach ohne Nachzudenken. Reisen könnten die ersten Jahre nach Corona teurer werden. Aber Kurzstreckenflüge sind sowieso viel zu günstig gewesen. Zum Beispiel war der Flug nach Amsterdam günstiger als die Zugfahrt dorthin. Und viele sind für ein Wochenende zum Einkaufen nach London geflogen - das ist übertrieben.

Karina Langwieder
Karina Langwieder
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