Trotz sozialer Distanz

Idee rettet Ratschen-Gehen im Lungau

Salzburg
09.04.2020 09:20

Markus Ferner will hoch über St. Michael und dem Murtal draußen am Feld ratschen – dort, wo man ihn besonders gut hört: „Ich habe mir gedacht, es wäre schade, wenn der Brauch heuer ganz ausfällt“, erzählt der Lungauer, wie die Idee entstand.

Der Tradition nach ziehen die Jugendlichen sonst in Gruppen von Haus zu Haus und ersetzen mit ihren selbst gebastelten Ratschen aus Holz die Kirchenglocken, die zu Ostern nach Rom ausfliegen.

Seine Vision im Corona-Jahr: Alle ratschen getrennt, aber zeitgleich, sodass über das Lärmen der Ratschen auch in Corona-Zeiten eine Verbundenheit entsteht.

Und wie modern Brauchtum sein kann, zeigt das gewaltige virtuelle Echo auf Facebook: Gruppen aus dem ganzen Lungau schlossen sich an. Ferner: „Ich glaube, dass fast jeder zu Hause eine Rasche hat. Die meisten haben sie ja selbst als Kinder einmal im Werkunterricht gebaut.“

Nicht nur Jugend macht beim Brauch mit


Nicht nur die Jugend wird sich diesem lautstarken Symbol der Solidarität anschließen: Auch viele Erwachsene werden am Balkon oder vor der Haustür knien und ihre Ratschen betätigen. Wie viele insgesamt? „Das ist schwer zu sagen. Man wird es hören“, ist Markus Ferner schon gespannt.

Zum ersten Mal wird es heute, am Gründonnerstag, um 20 Uhr laut im Lungau. Freitag und Samstag sind sechs weitere Ratsch-Einlagen geplant.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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