Weg frei für Biden

Sanders steigt aus Präsidentschaftsrennen aus

Ausland
08.04.2020 17:43

Der linksgerichtete US-Senator Bernie Sanders aus Vermont ist aus dem Präsidentschaftsrennen der Demokraten ausgestiegen. Das teilte der 78-jährige „demokratische Sozialist“ am Mittwoch mit. Damit ist der Weg frei für eine Präsidentschaftskandidatur von Ex-Vizepräsident Joe Biden. Er wird nun der Herausforderer von Donald Trump, der gerade alle Hände voll zu tun hat mit dem Management der Coronavirus-Krise in den USA.

Sanders informierte Mitarbeiter seiner Kampagne am Mittwoch per Telefonat über seine Entscheidung. Der Ausstieg von Bernie Sanders wurde in den vergangenen Wochen immer wahrscheinlicher, obwohl es vor wenigen Monaten noch ganz danach aussah, als ob er der Herausforderer von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember sein könnte.

Vorwahlkampf fiel der Corona-Krise zum Opfer
Der Senator aus Vermont äußerte sich noch am Mittwoch in einer Liveschaltung vor seinen Anhängern. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus war der US-Wahlkampf zuletzt weitgehend zum Erliegen gekommen. Diverse Bundesstaaten verschoben ihre ursprünglich für März und April angesetzten Vorwahlen auf einen späteren Zeitpunkt.

Bidens Sieg in South Carolina veränderte die Vorwahlen
Die Nominierung schien Sanders zeitweise nicht mehr zu nehmen, bis Joe Biden Ende Februar bei den Vorwahlen in South Carolina gewinnen konnte. Das gab seiner Kampagne einen unerwarteten Schub, der auch dazu führte, dass die restlichen moderaten Bewerber, wie Pete Buttigieg und Amy Klobuchar, ihre Kandidatur aufgaben, um fortan Biden zu unterstützen. In der jüngsten bundesweiten Wählerumfrage lag Biden sogar vor Amtsinhaber Donald Trump.

Kein Rückhalt innerhalb der Partei für Sanders
Für Sanders gab es keine solchen Solidaritätsbekundungen. Viele prominente Führungsfiguren der Demokraten hatten von Anfang an Vorbehalte gegen den selbst ernannten „demokratischen Sozialisten“ als Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei. In der Endabrechnung könnte es auch der fehlende Rückhalt innerhalb der demokratischen Partei gewesen sein, der ihm, wie schon vor vier Jahren, die Kandidatur kostete.

Jahrzehntelanger Kampf für staatliche Krankenversicherung
Sanders vertritt seit Jahrzehnten eine für US-amerikanische Verhältnisse klar linke Agenda. Er kämpft unter anderem für eine universelle Krankenversicherung, vergleichbar mit dem österreichischen Modell, und für eine stärkere Besteuerung von Reichen. Einige seiner Positionen waren bei den Demokraten anfangs nicht besonders populär, sind inzwischen aber etabliert.

Sanders kehrt nach dem Ausstieg in seine Heimat Vermont zurück. Seine extrem erfolgreiche Fundraising-Kampagne wird das eingesammelte Geld nun hauptsächlich an öffentliche Gesundheitsgruppen spenden.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele