Albtraum-Zahlen

Bislang sind 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer geströmt

Ausland
03.08.2010 07:26
Aus dem defekten Bohrloch im Golf von Mexiko sind seit Beginn der Ölpest am 20. April rund 780 Millionen Liter Rohöl geströmt. Mit der Veröffentlichung der bisher genauesten Schätzungen von Wissenschaftlern bestätigt die US-Regierung, dass es sich um die größte Ölpest aller Zeiten handelt. Das Bohrloch soll am Dienstag endgültig mit Schlamm und Zement versiegelt werden.

"Insgesamt schätzen die Wissenschaftler-Teams, dass rund 4,9 Millionen Barrel Öl aus dem Bohrloch geflossen sind", hieß es in einer Erklärung des Krisenstabes aus Vertretern der US-Regierung und des britischen Erdölkonzerns BP. Dabei sei jedoch nicht das ganze Öl und Gas ins Meer geflossen. Durch die vorgenommenen Maßnahmen hätten 127 Millionen Liter Öl bis zur Verschließung des Bohrlochs am 15. Juli aufgefangen werden können.

Die Ölpest hatte sich nach der Explosion der BP-Ölbohrplattform Deepwater Horizon am 20. April ausgebreitet. Bisherige Schätzungen waren bereits von 3 bis 5,3 Millionen Barrel ausgelaufenen Öls ausgegangen.

Bei der bisher größten Ölpest der Geschichte waren 1979 - ebenfalls im Golf von Mexiko - nach einer Explosion auf der mexikanischen Ölförderanlage Ixtoc Uno 3,3 Millionen Barrel ins Meer geströmt. Bei der Ölkatastrophe vor Alaska, die 1989 durch den Untergang des Tankers "Exxon Valdez" verursacht worden war, waren 41 Millionen Liter Rohöl ausgelaufen.

Letzte Tests für Versiegelung des Lecks
BP traf am Montag mit abschließenden Tests die letzten Vorbereitungen für die Versiegelung des lecken Bohrlochs. "Wir werden die Ergebnisse der Tests auswerten und die nötigen Anpassungen vornehmen", sagte BP-Vizepräsident Kent Wells. Der "Static Kill" genannte Einsatz werde dann wie geplant am Dienstag beginnen und könne bis Mittwoch dauern. Die Methode werde jedoch nicht angewandt, wenn die Tests ergeben, dass das aus der Quelle sprudelnde Öl nicht vollständig zurückgedrängt werden kann. "Damit rechnen wir aber nicht", fügte Wells hinzu.

Bei der "Static Kill" genannten Methode soll das Material durch die Verschlusskappe in das Bohrloch eingefüllt werden, mit der das Bohrloch Mitte Juli vorerst verschlossen worden war. Der Konzern will zusätzlich die Versiegelungsmethode "Bottom Kill" anwenden. Dabei soll auch ein Entlastungsbohrloch mit Schlamm und Zement verfüllt werden. Dieses Bohrloch soll laut Wells in gut einer Woche bis zu dem ursprünglichen Bohrloch reichen, Ende August könne dann die Versiegelung beginnen.

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