Flotte schrumpft

Lufthansa schließt Germanwings nun endgültig

Wirtschaft
07.04.2020 17:16

Die Lufthansa hat wegen der Corona-Krise eine Restrukturierung ihrer Flugbetriebe beschlossen. Die Tochter Germanwings werde eingestellt, bei nahezu allen Flugbetrieben des Konzerns sollten Kapazitäten verringert und die Verwaltung verkleinert werden, teilte das Unternehmen am Dienstagnachmittag mit. Unterdessen verhandelt die Lufthansa-Tochter AUA mit der österreichischen Bundesregierung über Staatshilfen.

Die Schließung war von den Gewerkschaften in den vergangenen Tagen bereits befürchtet worden. Die weiteren Konsequenzen wolle man mit den Sozialpartnern besprechen, kündigte das Unternehmen an. Germanwings flog bislang für Eurowings. Die bereits vor der Krise festgelegte Zielsetzung von Eurowings, den Flugbetrieb auf eine Einheit zu bündeln, werde „nun beschleunigt umgesetzt“, erklärte Lufthansa. „Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet.“

Weiterbeschäftigung für viele Mitarbeiter ist das Ziel
Für alle Mitarbeiter gelte weiterhin das Ziel, möglichst vielen eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Lufthansa Group zu bieten. Dazu solle über neue Beschäftigungsmodelle verhandelt werden. Die Gewerkschaften hatten sich gegen ein vorschnelles Ende der Germanwings gestellt, für die bereits keine Vereinbarung zur Aufstockung des Kurzarbeitergelds zustandegekommen war.

Mehrere Lufthansa-Flugzeuge werden stillgelegt
Bei der Lufthansa Airline werden sechs Riesen-Airbus vom Typ A380 und sieben Flugzeuge vom Typ A340-600 sowie fünf Boeing 747-400 stillgelegt. Hinzu kommen auf der Kurzstrecke elf Airbus A320. Damit reduziere Lufthansa die Kapazitäten an den Drehkreuzen Frankfurt und München, hieß es in der Erklärung. Auch das Langstreckenangebot der Eurowings wird deutlich verkleinert, wie der Vorstand beschlossen hat. 

Der Vorstand erwartet keine schnelle Rückkehr der Luftverkehrsindustrie auf das Niveau vor der Coronakrise. Nach seiner Einschätzung werde es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind, und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vor-Krisen-Niveau entspricht.

AUA spricht über Staatshilfen: Angeblich 500 Mio. Euro
Auch für die übrigen Lufthansa-Töchter Brussels, AUA und Swiss kündigte der Konzern Flugzeugstilllegungen an. Nach der Krise werde es zu einer Verkleinerung der Flotte kommen, kündigte die AUA in Wien an, bei der die 7000 Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit sind. Frühestens 2023 werde bei der Nachfrage das Vor-Corona-Niveau erreicht werden. Unterdessen verhandelt die AUA mit der österreichischen Bundesregierung über Staatshilfen.

Ein Sprecher der Fluglinie sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass die Gespräche erst am Anfang seien. Zahlen zum Umfang der Staatshilfe nannte er nicht. Er dementierte aber laut APA den von der Nachrichtenagentur Bloomberg kolportierten Wert von 500 Millionen Euro.

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