Knall und Druckwelle

Feuerball aus dem All verglühte über Tirol

Tirol
08.04.2020 07:00
Montag, kurz vor 16 Uhr, wurden tirolweit ein lauter Knall und eine darauffolgende Druckwelle hör- und spürbar. Der Grund dieses beängstigenden Vorfalls war ein in der Erdatmosphäre verglühender Asteroid. Bisher haben mehr als 1000 besorgte Menschen aus dem ganzen Land über dieses Phänomen auf Facebook berichtet.

„Ich habe von Silz aus den Vorfall beobachtet, es sah wie ein Feuerball aus und dieser hat bei seinem Absturz gefunkelt“, teilt ein Mann aus dem Oberland, kurz nach dem Verglühen der nicht alltäglichen Himmelserscheinung, mit. Eine Unterländerin beschreibt ihr Erlebnis folgendermaßen: „Ich sah von Breitenbach aus einen wunderschönen Feuerball mit Schweif. Zuerst dachte ich, das sei eine riesige Rakete, das Ganze hat ziemlich cool ausgesehen“. Tirolweit sorgte vorgestern Nachmittag dieses Phänomen mit lautem Knall, vibrierenden Fenstern und wackelnden Türen aber auch vielfach für Verunsicherung. Mehr als 1000 Menschen haben seitdem auf der Facebookseite „Sturm und Gewitterjagd Tirol & International“ über ihre Erlebnisse berichtet.

Tiroler Astrophysiker erklärt das Phänomen
Der Kufsteiner Astrophysiker Klaus Reitberger gibt im Gespräch mit der „Tiroler Krone“ Entwarnung: „Es ist ein kleinerer Asteroid in der bodennahen Erdatmosphäre verglüht. Zum Knall kommt es deshalb, da der Asteroid in seinem Flug die Schallmauer bricht. In tieferen Schichten ist die Geschwindigkeit des Gesteinsbrockens plötzlich größer als die sinkende Schallgeschwindigkeit und es kommt zum bekannten Überschallknall. Das Leuchten des Himmelskörpers entsteht einfach durch die massive Reibung in den dichten Luftschichten. Dies führt letztlich auch zu enormer Hitze und zum Verglühen. Hunderttausende solcher Brocken sind zwischen Mars und Jupiter. Davon wird einer dann ins innere Sonnensystem geschleudert und kreuzt die Erdbahn. Wenn ein ungefährlicher Asteroid der größeren Art in die Atmosphäre eindringt, kommt es zu diesem Phänomen wie gestern“.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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