Krise zeigt:

Steiermark muss von Importen unabhängiger werden

Steiermark
07.04.2020 07:00

Vor allem auf dem Automobil-Sektor ist die Steiermark stark von Importgütern abhängig. Dass sich dies nach der Corona-Krise ändern muss, darauf pochen nun immer mehr Experten.

Nichts geht mehr. Gerade für die erfolgsverwöhnte Steiermark schmerzlich: „Unser Bundesland ist im Bereich Exportwachstum die unangefochtene Nummer eins“, ist Robert Brugger, Geschäftsführer vom Internationalisierungscenter Steiermark (ICS), stolz.

Turbinen, Schienen und Kartonagen heiß begehrt
Große Nachfrage herrscht im Bereich Maschinen- und Anlagenbau (etwa Turbinen), am Stahlsektor (Bleche, Schienen etc.) sowie bei hochwertigen Papier-, Holz- und Leder-Produkten.

Steirer hängen an Deutschland und China
Auch wenn die steirische Handelsbilanz seit Jahren stimmt - sprich, mehr ex- als importiert wird - bereitet der aktuelle Shutdown allen Branchen noch nie dagewesene Probleme: „Die Steirer sind vor allem von Deutschland abhängig, gleich danach kommt aber schon China“, weiß Brugger.

Viele Einzelteile für Kfz-Branche
Ins Land geholt werden müssen etwa elektronische Messtechnik-Güter, der Automotive-Sektor ist aber mit Abstand am stärksten import-abhängig. Fatale Folge: Produktionen stehen auch deshalb still.

Zu viele Firmen zu eng aufgestellt
Experten drängen nun auf ein „Mindestmaß an Unabhängigkeit“: „Jetzt haben wir gesehen, wie viele Firmen an nur einer Quelle hängen. Österreich alleine kann sich nicht neu ausrichten, dafür sind wir zu klein. Aber die EU muss sich überlegen, bei welchen Produktionslinien welcher Staat welchen Teilbereich übernehmen könnte“, meint Brugger.

Viel Hoffnung hat er aber nicht: „Nach SARS hat man bereits geschworen, Lehren aus der Krise zu ziehen, Logistikketten neu zu denken - passiert ist aber leider nichts.“

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