Homeschooling in Wien

Grüne wollen Laptops und Handys für Pflichtschüler

Wien
05.04.2020 08:32

Die Wiener Grünen wollen beim Regierungspartner SPÖ ein eigenes Corona-Unterstützungspaket für Pflichtschüler durchsetzen. 15 Millionen Euro soll es umfassen, wie Klubobmann David Ellensohn erklärte. Damit will er unter anderem Kinder mit Smartphones bzw. Laptops und Datenvolumen ausstatten. An Schulen soll es außerdem Beratungspersonal geben.

„Viele Kinder haben nicht die nötigen Hilfsmittel, um mit Homeschooling zurechtzukommen“, erklärte Ellensohn. Schon jetzt sei teils jeder fünfte Schüler für die Schule nicht mehr erreichbar. Kinder und Jugendliche, die nicht entsprechend ausgestattet seien und auch keine Hilfe von den Eltern bekommen könnten, würden infolge der Schulschließungen „noch weiter abrutschen“, warnte der grüne Klubchef.

Um dem entgegenzuwirken, sollen - geht es nach den Grünen - all jene Pflichtschüler, die derzeit keine Smartphones oder Laptops haben, mit solchen versorgt werden. Die Klassenvorstände könnten den Bedarf in ihren Klassen rasch erheben, abgewickelt werden soll die Bestellung bzw. Ausgabe über die Bildungsdirektion, meint Ellensohn.

Schon nach den Osterferien könne mit der Ausrollung begonnen werden. Damit niemand in Versuchung kommt, einfach so Gratis-Handys abzustauben, soll die Hardware am Ende des Schuljahres zurückgegeben werden müssen. Ausreichend Datenvolumen brauche es für die betroffenen Schüler ebenfalls. Hier müsse die Stadt mit Netzbetreibern verhandeln, so die Idee des kleinen Wiener Koalitionspartners.

Regelmäßige Anwesenheit von Beratungslehrern
Außerdem plädieren die Grünen für Einzel- oder Gruppencoachings für Pädagogen an Schulen sowie die regelmäßige Anwesenheit von Beratungslehrern oder Psychologen, an die sich Kinder und Jugendliche bei Bedarf wenden können. An Standorten ohne Sekretariat sollte ein solches eingerichtet werden, forderte Ellensohn. Dieses könne sich dann darum kümmern, mit Schülern, die „verloren gegangen sind“, wieder Kontakt aufzunehmen.

Für den Sommer wünscht sich der Klubobmann der Wiener Grünen einen Ausbau der Summer City Camps, die sich um die Schwächsten kümmern. Nach der Corona-Krise brauche es außerdem Lehrerfortbildung im Bereich Digitalisierung und die Einrichtung userfreundlicher Lernplattformen.

15 Millionen Euro soll das Maßnahmenbündel schwer sein. Darüber will Ellensohn nun mit der SPÖ verhandeln. Die Summe scheint nicht zufällig gewählt. „Es hat zuletzt große und kleine Hilfspakete gegeben für viele Bereiche - in Wien sogar ein Taxipaket von 15 Millionen Euro. Das sind uns die Schülerinnen und Schüler sicher auch wert“, konnte sich Ellensohn einen Seitenhieb auf die SPÖ nicht verkneifen.

15 Millionen Euro für Taxigutscheine
Der Hintergrund: 300.000 Wiener Senioren bekommen derzeit Post von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und werden darin informiert, dass sie sich bei Bedarf einen 50-Euro-Taxigutschein schicken lassen können, um damit Besorgungsfahrten zu machen oder sich Dinge liefern zu lassen. Dafür wurden unlängst 15 Millionen Euro lockergemacht. Die Grünen waren dem Vernehmen nach - wohl nicht zuletzt mit Blick auf die im Herbst anstehende Wien-Wahl - von dieser Aktion wenig begeistert.

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