Chefdiplomant warnt

250.000 EU-Bürger noch im Ausland gestrandet

Ausland
03.04.2020 16:33

250.000 EU-Bürger auf Urlaub sind aufgrund der Corona-Krise noch im Ausland gestrandet. Dies berichtete der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag bei einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Telekonferenz mit den EU-Außenministern, darunter Alexander Schallenberg (ÖVP). Die EU-Länder wollen die Koordination untereinander bei den Rückholungen verbessern, so Borrell.

Insgesamt wurden bereits 350.000 EU-Bürger in ihr Heimatland rückgeführt. Auch bei der Bekämpfung der Falsch- und Desinformation, die laut Borrell „gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit“ haben kann, wollen die EU-Länder mit der EU-Kommission und den sozialen Netzwerken verstärkt zusammenarbeiten. Der spanische Ex-Außenminister sprach von einer „Infodemie“, in Anlehnung an die Corona-Pandemie.

Borrell: „Wir müssen Afrika helfen“
Borrell unterstrich die Bedeutung, den ärmsten Weltregionen und vor allem dem EU-Nachbarn Afrika in der Corona-Krise zu helfen. Wenn das Problem nicht überall gelöst werde, bedeute dies, dass es gar nicht gelöst sei und es jederzeit zu einem „Backlash“ kommen könnte. In Afrika könnte die Situation „sehr schnell“ außer Kontrolle geraten und es gebe dort keine Gesundheitsversorgung wie in Europa. Auf 10.000 Einwohner käme ein Arzt, führte er an. „Wir müssen Afrika helfen“, so der EU-Außenbeauftragte.

Keine Waffenruhe in Libyen
Dass die Ausbreitung des Coronavirus die Aufmerksamkeit von den Konflikten wie zum Beispiel in Syrien und Libyen ablenke, bestätigte Borrell. Er selbst verfolge die Situation jedoch sehr genau und verbringe jeden Tag zehn Stunden damit, telefonisch daran zu arbeiten. Die Pandemie habe vielerorts zu einer Waffenruhe geführt, nur in Libyen leider nicht, berichtete der EU-Außenbeauftragte.

Weiterhin keine Auskünfte gab es am Freitag darüber, welche materiellen und personellen Ressourcen die EU-Länder für die neue Libyen-Mission zur Überwachung des UNO-Waffenembargos zur Verfügung stellen. Die Gespräche würden noch weitergeführt, hieß es.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele