Klubchef schlägt Alarm

Lafnitz: Fußball-Märchen ohne Happy End?

Steiermark
03.04.2020 10:00

Corona hat für einen Ausnahmezustand gesorgt. So auch im Fußball. Die „Steirerkrone“ fragte beim SV Lafnitz nach. Auf den Zweitligisten, der‘s in den letzten Jahren geschafft hatte, sich aus der Fußball-Provinz auf die zweithöchste Bühne des Landes zu hieven, kommen harte Zeiten zu. Klubchef Bernhard Loidl, selbst Unternehmer und mit seiner Firma angeschlagen, zeichnet ein düsteres Bild für die bevorstehende Zukunft des Vereins.

Bernhard Loidl und der SV Lafnitz - eine Erfolgsstory. In der Unterliga übernahm der Unternehmer einst den Klub. Aktuell ist Lafnitz im vorderen Drittel der Zweiten Liga (Platz sechs), mit der Zweier-Mannschaft kämpft man um den Aufstieg in die Regionalliga. Via Lafnitz schafften auch Trainer wie Ferdl Feldhofer den Sprung in die höchste Bundesliga.

Dann kam Corona...

„Und jetzt ist nichts mehr, wie’s war“, wirkt der Lafnitz-Boss am Telefon mitgenommen. Die Stimme wird ein ums andere Mal zittrig. Verständlich. Wie viele Vereine hängt auch Lafnitz in den Seilen. Loidl als Unternehmer (Licht-Loidl) mit 618 Mitarbeitern und als Hauptsponsor seines Klubs doppelt. „Beim Verein war für 2020 alles budgetiert, wir waren super unterwegs.“ Jetzt sind alle im Verein (knapp 40 Personen) in Kurzarbeit. „Nur wie sollen wir Sponsoren auftreiben? Ich weiß aus meiner eigenen Firma, dass jetzt andere Dinge als Fußball zählen. Und wenn im Frühjahr gar nicht mehr gespielt wird, kann‘s ja sein, dass Geld zurückverlangt wird. Von Sponsoren, von VIP-Kartenbesitzern. Die melden sich dann alle beim Bernhard Loidl.“

Loidl als GAK-Chef
Denn bei einem eventuellen Gerichtsverfahren etwa wäre er haftbar. Nicht wie bei Klubs wie Hartberg oder etwa auch beim GAK, die als GmbH geführt werden. Bei diesen Vereinen könnte Loidl jetzt übrigens das Zepter schwingen. Sowohl Bundesligist Hartberg als auch der GAK wollten den Oststeirer in den Vorstand holen, als Präsident oder Obmann installieren. Trauert man diesen Chancen jetzt nach? „Nein, das ist vergangen. Jetzt zählt vorerst meine Firma, dann der SV Lafnitz.“

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Ich will Fußball, ja, aber derzeit kann ich nicht sagen, ob und wie das überhaupt weitergehen kann.

Lafnitz-Chef Bernhard Loidl

Wie’s mit seinem Klub, wo im Juni 90 Prozent der Spielerverträge auslaufen, weitergeht, steht in den Sternen. „Aktuell kann ich nicht sagen, ob ich wieder einmal auf Spielersuche gehen kann oder ich mir das überhaupt noch antun will. Ich steh derzeit um 3 Uhr in der Früh auf, komm um 19.30 Uhr heim und soll mich dann um den Sportverein kümmern. Ich will Fußball, ja, aber derzeit weiß ich nicht, ob das überhaupt noch weitergehen kann.“

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