Gefangenenaustausch?

Erstmals Gespräche zwischen Taliban und Regierung

Ausland
01.04.2020 14:32

Die afghanische Regierung und die radikalislamischen Taliban haben sich erstmals zu Gesprächen über einen Gefangenenaustausch in Kabul getroffen. Beide Seiten hätten am Dienstag über die Freilassung afghanischer Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sowie von Taliban-Mitgliedern verhandelt, teilte der Nationale Sicherheitsrat am Mittwoch auf Twitter mit.

Talibansprecher Sabiullah Mujahid hatte bereits zuvor bestätigt, dass ein dreiköpfiges Team als Beobachter für die geplante Freilassung von Gefangenen und für Vorgespräche nach Kabul gekommen sei. Das Internationale Rote Kreuz sei als Beobachter anwesend gewesen, hieß es.

Austausch am Montag verschoben
Am Montag war der Gefangenenaustausch zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung erneut verschoben worden. Eigentlich hatten sich beide Seiten vor wenigen Tagen auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach hätten bis zum 31. März zunächst 100 Taliban freigelassen werden sollen. Auch die Taliban wollten Gefangene freilassen. Der Termin war zuvor bereits mehrfach verschoben worden.

Gefangenenaustausch Bedingung für Friedensgespräche
Seit Wochen herrscht Stillstand zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban. Die Freilassung von bis zu 5000 Gefangenen war als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche in das Abkommen aufgenommen worden, das die USA mit den Taliban am 29. Februar unterzeichnet hatten. Die Gefangenen gelten laut Experten als das Hauptdruckmittel der Regierung in Kabul, die Taliban zu Gesprächen zu bringen. Derweil geht der Konflikt im Land weiter.

Unzufriedenheit mit Unterhändler
Streit gibt es auch über die jüngst vorgestellten Unterhändler der afghanischen Regierung. Die Taliban reagierten abweisend auf das 21-köpfige Team, das vom dem ehemaligen Leiter des Nationalen Sicherheitsdirektoriums, Masum Staneksai, angeführt wird. Mehrfach in der Vergangenheit haben die Taliban abgelehnt, direkt mit der Regierung in Kabul zu reden, die sie als „Marionette“ des Westens betrachten.

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