Historische Job-Krise

Härte-Fonds verdoppelt, Aufschub bei Bankkrediten

Politik
01.04.2020 14:34

52,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr, insgesamt 562.522 Menschen ohne Job: Es sind Horrorzahlen, die die Job-Statistik für den März ausweist. Und historische Höchstwerte: So viele Menschen waren in Österreich zuletzt 1946 arbeitslos. Die Regierung hat in den vergangenen Tagen mehrere teils zig Milliarden Euro schwere Hilfspakete in der beispiellosen Corona-Krise geschnürt, am Mittwoch stockte sie neuerlich auf: Der Härtefallfonds wird auf zwei Milliarden Euro verdoppelt, für Bankkredite soll Ende der Woche ein „Schuldenmoratorium“ kommen.

Gemeinsam mit Finanzminister Gernot Blümel, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (alle ÖVP) stellte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) die neuen Pakete vor. „Wenn wir den einzelnen Firmen, Sparten und Branchen helfen, helfen wir dem Ganzen - unserer Volkswirtschaft“, so Kogler.

Kurzarbeit betrifft bereits eine Viertelmillion Österreicher
Zweites wichtiges Instrument zur Krisenbewältigung ist die von der Regierung zuletzt stark forcierte Kurzarbeit. Bisher gebe es 12.596 Anträge auf Kurzarbeit, die rund 250.000 Arbeitsplätze sicherten, sagte Arbeitsministerin Aschbacher. Kogler erwartet, dass die Zahl der Mitarbeiter in Kurzarbeit noch steigen wird. Das Modell in Österreich sei im Vergleich zu anderen Ländern „sehr attraktiv“.

Video: Schramböck und Aschbacher über weitere Krisenmaßnahmen

„Kurzarbeit vor Kündigung“, auch rückwirkend
Wirtschaftsministerin Schramböck sagte, die von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeiter wären sonst in der Arbeitslosigkeit gelandet. Aschbacher appellierte: „Kurzarbeit vor Kündigung“. Ein Wechsel sei auch noch rückwirkend möglich.

Details zum Nothilfefonds am Freitag
Die Details zum 15 Milliarden Euro schweren Nothilfefonds für die von den Schließungen betroffenen Unternehmen sollen am Freitag vorgestellt werden. Anträge seien ab Mitte nächster Woche möglich, sagte Finanzminister Blümel.

„Schuldenmoratorium“ ab Ende der Woche
Für Bankkredite sei derzeit ein „Schuldenmoratorium“ in Arbeit, so Blümel. Noch offen sei, ob es eine gesetzliche Regelung oder eine freiwillige Selbstverpflichtung des Bankensektors geben wird. Es werde aber in jedem Fall noch diese Woche ein fixes Moratorium geben - Kreditnehmer müssten ihren Gläubigern, also den Banken, ihre Schulden vorerst nicht zurückzahlen.

Damit wolle man jenen, die ihre Fixkosten kaum zahlen können, in verschiedenen Bereichen helfen. „Oft sind Kreditkosten hier eine große Herausforderung“, so Blümel.

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