Tausende Notbetten

Die Steiermark rüstet sich für den „Corona-Sturm“

Steiermark
31.03.2020 06:00

Politik und Experten warnen vor Ansturm auf Gesundheitssystem. Noch verfügen steirische Spitäler über genügend freie Kapazitäten. Internationale Lieferengpässe verhindern auch bei uns mehr Tests

Gerade einmal sechs Buchstaben sind es, die unser aller Leben über Nacht auf den Kopf gestellt haben - Corona. Seit 16 Tagen zwingt uns dieses heimtückische Virus einen Tagesrhythmus auf, den wir bis vor wenigen Wochen noch für unvorstellbar hielten.

Der Blick auf die neueste Statistik der auf Covid-19 positiv getesteten Menschen ist dabei längst zur traurigen Routine geworden. Gestern stieg diese Zahl auf 1.00. (plus 72).

„Die Ruhe vor dem Sturm“
Und doch ist dies nur die „Ruhe vor dem Sturm“, wie der Kanzler gestern den Status quo beschrieb. Ein Sturm, der nach Meinung der Experten auch das steirische Gesundheitssystem in seinen Grundmauern erschüttern und auf eine seit dem Weltkrieg noch nie dagewesene Belastungsprobe stellen wird. „Nach menschlichem Ermessen sind wir mit unserer medizinischen Versorgung gut aufgestellt“, ist Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vorsichtig optimistisch.

Zusätzlicher Platz für mehrere Tausend
Aktuell hält das weiß-grüne System jedenfalls einige Reserven in der Hinterhand. Es gibt noch 163 freie Intensivbetten, dazu kommen weit über 1000 „Normalbetten“, die in den KAGes-Häusern jetzt verfügbar sind, da in den letzten Tagen der Betrieb nach und nach heruntergefahren wurde (wir haben berichtet). „Wir sind noch nicht über den Berg und müssen alles tun, um uns vorzubereiten. Die Steiermark ist aber auf jeden Fall gerüstet“, ist Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) überzeugt.

Zusätzlich hat man für den absoluten Katastrophenfall auch noch für 1200 weitere Notbetten an unterschiedlichen Standorten, wie der Grazer Stadthalle, Platz - und weitere 3200 Patienten könnte man in Lehrlingshäusern unterbringen. Außerdem sollen im Fall der Fälle das LKH Hartberg und LKH Bad Radkersburg zu „Corona-Spitälern“ werden.

Eindringlich mahnt die Landesrätin, die weiter verschärften Beschränkungen der Bundesregierung ernst zu nehmen. „Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit einzuschränken. Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten Leben retten.“

Bis zu 2000 Tests pro Tag wären möglich
An die 600 Tests werden aktuell täglich in der Steiermark durchgeführt - personell wären sogar bis zu 2000 pro Tag möglich. Doch wie überall, gibt es auch in den steirischen Laboratorien einen materiellen Engpass, was die Tests anbelangt. Von Schnelltests, die in einigen Apotheken in Wien angeboten wurden, raten Experten übrigens ab, da diese viel zu ungenau seien.

Am Montag sind sechs weitere Personen, die mit Corona infiziert waren, verstorben - damit hält die Steiermark bereits bei 30 Todesopfern. Das jüngste war Jahrgang 1950, das älteste wurde 1926 geboren

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