Med-Uni Innsbruck

Vize-Rektorin fordert Geld für Forschungsbündnis

Tirol
29.03.2020 17:30

Innsbrucks Med-Uni-Vizerektorin Christine Bandtlow mahnt wegen der Corona-Krise verstärkte finanzielle Anstrengungen des Bundes für die Unterstützung nicht-kommerzieller klinischer Studien zu Covid-19 ein. Nach dem Vorbild Deutschlands - dort werden 150 Millionen Euro in die Hand genommen - sollen entsprechende Gelder auch für ein Bündnis aller heimischen Med-Unis zur Verfügung gestellt werden.

Dies erklärte Bandtlow im APA-Gespräch. In Deutschland hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Bundesministerium für Bildung und Forschung dazu veranlasst, insgesamt 150 Millionen Euro für das geplante Netzwerk der dortigen Universitätskliniken zur Verfügung zu stellen. Das neues Bündnis soll im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Patientenversorgung optimieren und sowohl die Entwicklung der Diagnostik, als auch Studien an Medikamenten gegen Covid-19 vorantreiben.

„Mehrere Millionen nötig“
Heruntergebrochen auf die Größe Österreichs wären mehrere Millionen Euro für ein solches - laut Bandtlow notwendiges - Bündnis vonnöten. Dahingehend seien sich alle Vertreter der heimischen Med-Unis einig, sagte die Wissenschaftlerin.

Neben der Schaffung von Strukturen und Prozessen in Kliniken gehe es vor allem um eine bessere Unterstützung nicht-kommerzieller klinischer Studien. „Wir könnten sehr schnell reagieren und sofort wichtige Studien umsetzen. Die Med-Unis in Österreich sind untereinander gut abgestimmt“, betonte Bandtlow.

Zwei Projekte in Innsbruck
Erst zuletzt hatte es seitens der Med-Uni geheißen, dass derzeit in Innsbruck an zwei konkreten Forschungsprojekten in Sachen Corona gearbeitet wird. Zum einen geht es darum, herauszufinden, ob das Absetzen von Mitteln gegen Bluthochdruck bei älteren Patienten den Krankheitsverlauf der Infektion begünstigt. Zum anderen plant man den Einsatz eines körpereigenen Antiseptikums.

„Virus wird noch länger bleiben“
Derzeit sei man in Österreich hinsichtlich der Unterstützung solcher klinischer Studien generell „deutlich unterdotiert“, kritisierte die Vizerektorin. Und von den 23 Millionen Euro an angekündigten Geldern für die Corona-Forschung würden gerade einmal zwei Millionen Euro den Medizinischen Universitäten zukommen.

„Es braucht eine Million Euro im Jahr pro Med-Uni. Dieses Virus wird uns noch länger begleiten, umso wichtiger ist es, dass wir uns jetzt auch gut aufstellen, um Patienten besser helfen zu können“, appellierte Bandtlow an die Politik.

Häufig würde sich für solche Studien kein privatwirtschaftlicher Sponsor finden, aber sie seien von öffentlichem Interesse. „Und solche klinische Studien haben eine überragende Bedeutung - nicht zuletzt im Bereich der Erforschung neuer Arzneimittel“, unterstrich die Vizerektorin.

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