Über 2000 Tote in USA

Trump lässt Corona-Hotspots nicht abriegeln

Ausland
29.03.2020 09:10

Obwohl sich die Corona-Krise in den USA mit inzwischen bereits mehr als 2000 Todesopfern dramatisch zuspitzt, verzichtet Präsident Donald Trump vorerst auf eine Abriegelung von Hotspots wie New York. „Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein“, twitterte Trump in der Nacht auf Sonntag und bezog sich damit auf zuvor geäußerte Überlegungen, besonders betroffene Landesteile unter Quarantäne zu stellen. 

Wie aus einer Aufstellung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging, überschritt die Zahl der Coronavirus-Toten in den USA die Marke von 2000. Am frühen Sonntagmorgen lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei mehr als 120.000 und damit höher als in jedem anderen Land der Welt.

Trump sagte am Samstagabend im Garten des Weißen Hauses, dass über eine zweiwöchige Quarantäne für die Bundesstaaten New York und New Jersey und Teile von Connecticut nachgedacht werde. Wenige Stunden später verkündete er dann via Twitter, in Abstimmung mit seiner Coronavirus-Arbeitsgruppe und den Gouverneuren der betroffenen Staaten entschieden zu haben, dass eine Quarantäne doch nicht notwendig sei. Statt von vielen befürchtete drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu verhängen, stellte er einen Reisehinweis der Gesundheitsbehörde CDC in Aussicht.

Menschen in New York, New Jersey und Connecticut werden dazu angehalten, in den kommenden 14 Tagen auf nicht notwendige inländische Reisen zu verzichten. Dies gelte nicht für Beschäftigte beispielsweise im Gesundheitswesen, bei Finanzdienstleistungsunternehmen oder in der Lebensmittelindustrie. Eine generelle Warnung für Inlandsreisen sprach die Behörde CDC nicht aus. Allerdings wurden Reisende aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, sich anzustecken oder zur weiteren Ausbreitung des Virus beizutragen.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, der sich derzeit als Krisenmanager profiliert, hatte gewarnt, dass eine solche Maßnahme wirtschaftliche Verwerfungen zur Folge haben werde. Die Börsen würden „sinken wie ein Stein“, die Wirtschaft könnte sich Monate oder Jahre nicht davon erholen, sagte Cuomo.

Der Großraum New York hat sich zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA entwickelt. Am Samstag lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in New York, New Jersey und Connecticut zusammen bereits bei mehr als 62.000 und machte damit gut die Hälfte aller Infektionen in den USA aus. Cuomo erwartet den Höhepunkt der Infektionszahlen in zwei bis drei Wochen.

Lokale Behörden haben immer wieder gewarnt, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser dort nicht ansatzweise auf die Ansteckung weiter Teile der Bevölkerung vorbereitet seien. Es könnte zu Engpässen bei Beatmungsgeräten kommen. Lokalen Medien zufolge könnten die Kliniken in den kommenden Tagen erstmals punktuell an ihre Kapazitätsgrenze gelangen. Für Entlastung soll das Lazarettschiff „Comfort“ mit seinen 1000 Betten sorgen, das sich am Samstag vom Bundesstaat Virginia auf den Weg nach New York machte.

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