Hinweise gesucht

Adler „Alois“ bei Heimflug einfach abgeschossen

Oberösterreich
27.03.2020 14:00

Die Tötung des Kaiseradlers „Alois“ bei dessen Flug am 19. März über Gunskirchen beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft. Wilderer haben den in Österreich vom Aussterben bedrohten Greifvogel kaltblütig abgeschossen und seinen Peilsender in der Traun versenkt. Die Exekutive bittet um sachdienliche Hinweise.

„,Alois’ Abschuss bedeutet für die Kaiseradler-Population in Österreich einen herben Schlag“, sagt Matthias Schmidt (40), Ornithologe und Greifvogelexperte der Vogelschutzorganisation BirdLife. Er hofft, dass die Täter rasch ausgeforscht und hart bestraft werden. Schmidt: „Die Tötung einer streng geschützten Art ist keine Bagatelle – dafür drohen bis zu zwei Jahre Haft.“

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Es drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Matthias Schmidt, Ornithologe und Greifvogelexperte

„Alois“ galt als Musterbeispiel
In Österreich gibt es aktuell nur 22 Kaiseradler-Brutpaare. Der vierjährige „Alois“ wäre heuer erstmals brutfähig gewesen. Bis zu seinem Tod galt „Alois“ als Musterbeispiel für Greifvogelschutz. Er war im Mai stark geschwächt in St. Pölten gefunden und in der Vogelstation Haringsee (NÖ) aufgepäppelt worden. „Wir haben ihn mit einem Peilsender bestückt und am 16. Juni 2019 in die Freiheit entlassen“, so Schmidt.

Der Adler war dann äußerst umtriebig, flog nach Tschechien, in die Slowakei, nach Ungarn und sogar nach Deutschland. Am Rückflug wurde er am 19. März zwischen 8.22 und 8.32 Uhr über einem Feld im Ortsteil Oberriethal in Gunskirchen kaltblütig abgeknallt.  „Anhand der Telemetriedaten ist klar, dass sein Kadaver in einem Auto weggebracht und dann sein Sender in der Traun entsorgt worden ist“, sagt Schmidt. Dass Kaiseradler getötet werden, sei leider kein Einzelfall: „Von 27 seit 2011 besenderten Tieren lebt nur noch ein Drittel.“

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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