Coronavirus in OÖ

Statt Schnaps gibt‘s jetzt Desinfektionsmittel

(Bild: Hörmandinger Reinhard)

Aus der Corona-Not eine Tugend machen oberösterreichische Schnapsbrenner. Zum Teil wurde die Produktion umgestellt und Tausende Flaschen an Desinfektionsmittel hergestellt.

Gerade in der Not werden die besten Ideen geboren – so auch bei Oberösterreichs findigen Schnapsbrennern! Denn während weltweit die Regale an Desinfektionsmitteln leergefegt sind, haben einige ideenreiche Produzenten von Edelbränden kurzerhand auf die Herstellung von Desinfektion umgestellt: „Von mir in Weyregg bis ins Innviertel hinauf haben sich Firmen und Privatpersonen gemeldet, also hab’ ich reagiert,“ sagt etwa Rosi Huber vom Attersee. Die „Brennerin“, wie sie genannt wird, hält sich an eine Inhalts-Empfehlung der Landwirtschaftskammer und füllt in 50-Milliliter-Fläschen zu jeweils 5 Euro ab.

Von mir in Weyregg bis ins Innviertel hinauf haben sich Firmen und Privatpersonen gemeldet.

Schnapsbrennerin Rosi Huber

„Rund 50 Anrufe täglich“
Wie auch Christian Brunner vom Sammerhof in Kirchham bei Gmunden: „Als bekannt wurde, dass Alkohol nur mehr an Krankenhäuser abgegeben wird, hatten wir rund 50 Anrufe täglich, ob wir starken Alkohol oder Vorlauf verkaufen.“ Da der Vorlauf, ein Abfallprodukt beim Brennen, wegen der Schlierenbildung für ihn nicht in Frage kam, habe er sich entschlossen, eine andere Lösung zu finden. „Schlussendlich haben wir uns für unseren Weizenbrand entschieden, da dieser keine ätherischen Öle enthält und somit auch keine Schlieren bildet,“ erklärt Brunner, der 0,1 Liter zu jeweils 9 Euro verkauft.

Christian Brunner nützt Weizenbrand als Desinfektion

(Bild: zvg Sammerhof)

Mittel bereits zu kaufen
Auch Whiskey-Brenner Peter Affenzeller aus Alberndorf war einer der Vorreiter. Den zeitlichen Wegfall seiner Exkursionsbesucher am Betrieb kompensiert er mit der nach WHO-Kriterien hergestellten Hände-Desinfektion (wir berichteten). 3000 Fläschchen zu 200 ml und 11,90 Euro sind bereits im Verkauf.

Peter Affenzeller mit einem der ersten Fläschchen.

(Bild: zVg)

Sabine Kronberger,Markus Neißl/Kronen Zeitung