Andreas Vojta hat am Mittwoch mit dem Finaleinzug über 1.500 Meter für die große Überraschung aus österreichischer Sicht gesorgt. Vojta lief ein taktisch kluges Rennen, wurde in seinem Halbfinale in 3:42,16 Minuten Fünfter und kam als Gesamtelfter über die Zeit in den Zwölfer-Endlauf. Schnellster war der Spanier Reyes Estevez in 3:40,86. "Ich habe alles riskiert. Das ist ein Wahnsinn. Das Halbfinale war die Draufgabe fürs Hiersein, das Finale ist die Draufgabe aufs Halbfinale", sagte Vojta, der unter 31 Athleten in der Entry-Liste nur die 26. Zeit aufgewiesen hatte. Er lief vorne mit, und kam "fast unfreiwillig durch ein paar Stöße von hinten in die Führungsposition", wollte das Tempo aber nicht hochhalten und ließ andere wieder vor.
Schwarzl mit Gegenwind
Im Zehnkampf hatte Roland Schwarzl trotz extremer Hitze einen hervorragenden Vormittag abgeliefert und war nach drei Disziplinen Achter gewesen. Über 100 Meter lief er in 11,23 Sekunden Saisonbestleistung, im Weitsprung flog er trotz 2,4 Meter Gegenwind pro Sekunde auf 7,68 Meter, was neuen persönlichen Rekord bedeutete. Im Kugelstoßen übertrat er den ersten Versuch, im zweiten kam er auf 14,16 Meter (14.).
Im Hochsprung zum Auftakt der Abendsession überquerte der Salzburger dann aber nur 1,86 Meter und fiel auf Rang 14 zurück. Über 400 Meter lief der 29-Jährige dann mit 50,16 Sekunden nochmals Saisonbestleistung, büßte aber zwei weitere Plätze ein, ist aber punktgleich mit dem 15. In Führung liegt der Ukrainer Alexej Kasjanow mit 4.409 Punkten, Schwarzl hat 4.014 auf dem Konto.
Rapatz kann nicht mithalten
Der ebenfalls im Vorkampf engagierte Andreas Rapatz wurde in 1:51,55 Minuten über 800 Meter Gesamt-23. unter 32 Teilnehmern. "Ich habe mich mental extrem gut gefühlt, aber ich war wohl nicht in der körperlichen Verfassung", sagte der Kärntner, dem eine Attacke der Konkurrenten bei 400 Meter zu früh kam.
Russen gehen am schnellsten
Insgesamt standen sechs Medaillenentscheidungen auf dem Programm. Wie bei den Männern ging auch der Titel über 20 Kilometer Gehen bei den Frauen an Russland. Olga Kaniskina setzte sich in 1:27:44 Stunden vor ihren Landsfrauen Anisja Kirdjapkina (1:28:55) und Wera Sokolowa (1:29:32) durch. Im Diskusbewerb setzte sich überraschend die Kroatin Sandra Perkovic mit 64,67 Metern vor Nicoleta Grasu (ROM/63,48) und Joanna Wisniewska (POL/62,37) durch.
Nicht zu rechnen war auch mit Weitsprung-Siegerin Ineta Radevica (LAT), die mit 6,92 Metern dank dem besseren zweitbesten Versuch Gold vor Naide Gomes (POR/6,92) und Olga Kutscherenko (RUS/6,84) holte. Im Hammerwurf der Männer gab es mit dem Slowaken Libor Charfreitag (80,02 m) einen Favoritensieg, er verwies Nicola Vizzoni (ITA/79,12) und Krisztian Pars (HUN/79,06) auf die Plätze. Den 10.000 m-Titel sicherte sich die Türkin Elvan Abeylegesse (31:10,23 Min.) vor Inga Abitowa (RUS/31:22,83) und Jessica Augusto (POR/31:25,77).
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